Erstmal freie Fahrt zum Kennenlernen von Berlin und Brandenburg: „A-O-Ticket“ für Flüchtlinge
Eisenbahner-Gewerkschaft ruft Berliner Wirtschaft zu mehr Verantwortung und Hilfe für ankommende Flüchtlinge auf: Mit der rasant wachsenden Zahl von Flüchtlingen steige die Verantwortung für alle Teile der Gesellschaft – und damit insbesondere auch für die Unternehmen, so die Berliner Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Deutsche Bahn AG solle hier mit gutem Beispiel vorangehen. Konkret setzt sich die EVG Berlin in einem Schreiben an DB-Konzernchef Rüdiger Grube jetzt für die Vergabe von Frei-Tickets für Flüchtlinge ein: Wer nach Deutschland kommt, soll ein kostenloses „A-O-Ticket“ erhalten. A und O – das steht für das Ankommen und Orientieren, so die EVG.
Eisenbahner-Gewerkschaft ruft Berliner Wirtschaft zu mehr Verantwortung und Hilfe für ankommende Flüchtlinge auf: Mit der rasant wachsenden Zahl von Flüchtlingen steige die Verantwortung für alle Teile der Gesellschaft - und damit insbesondere auch für die Unternehmen, so die Berliner Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Deutsche Bahn AG solle hier mit gutem Beispiel vorangehen. Konkret setzt sich die EVG Berlin in einem Schreiben an DB-Konzernchef Rüdiger Grube jetzt für die Vergabe von Frei-Tickets für Flüchtlinge ein: Wer nach Deutschland kommt, soll ein kostenloses „A-O-Ticket“ erhalten. A und O - das steht für das Ankommen und Orientieren, so die EVG.
„Das hilft den Menschen, die vor Krieg und Terror, Gewalt und Verfolgung geflüchtet sind, die ersten Wege schneller zu erledigen. Und sie haben damit auch die Chance, ihr neues Zuhause und das Umland leichter kennenzulernen - Berlin und Brandenburg für sich zu entdecken“, sagt Klaus Just. Der Berliner EVG-Vorsitzende schlägt in seinem Schreiben an Bahn-Chef Grube vor, Flüchtlingen schon gleich bei ihrer Ankunft das „A-O-Ticket“ zur Freifahrt mit der S-Bahn sowie im Regional- und Fernverkehr zu geben. Dieses sollte mindestens für die Dauer von einem halben Jahr gültig sein, fordert die EVG Berlin.
Darüber hinaus appelliert die Berliner Eisenbahn-Gewerkschaft an die DB-Konzernspitze, Länder und Kommunen bei der Suche nach geeigneten Flächen für die vorübergehende und längerfristige Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge zu unterstützen. „Die Bahn sollte ihren Grundstücksbestand gründlich durchforsten. Freie Flächen, die für den Bau von Unterkünften für Flüchtlinge in Frage kommen, sollten Ländern, Städten und Landkreisen offensiv angeboten werden“, fordert Klaus Just. Dies könne in einigen Regionen die Immobilien-Frage erleichtern und beschleunigen - von der Erstaufnahme-Unterkunft bis zum Wohnen für Flüchtlinge.
Darüber hinaus gehe davon ein wichtiges Signal an die Wirtschaft aus: „Wenn die Deutsche Bahn AG als bundeseigener Konzern hier mit gutem Beispiel vorangeht, ist das auch der moralische Zeigefinger für andere Unternehmen. Die Botschaft ist klar: ‚Die soziale Marktwirtschaft nimmt auch die Betriebe in die soziale Pflicht, sich für Flüchtlinge zu engagieren. Also, Unternehmer, tut was!‘“, so Gewerkschafter Just.
Vom Kleinstunternehmen bis zum Dax-Konzern - Betriebe sollten die wachsende Zahl von Flüchtlingen als Herausforderung, aber auch als Chance begreifen und prüfen, was sie in dieser Situation machen können, appelliert Berlins EVG-Vize Katrin Dornheim. Gefordert seien hier die Chefetagen genauso wie Betriebsräte und Belegschaften. „Denn die Flüchtlinge von heute sind die künftigen Arbeitnehmer - und damit die Kolleginnen und Kollegen von morgen. Die Flüchtlinge von heute sind die künftigen Mieter - und damit die Nachbarn von morgen“, so Katrin Dornheim.
An die Adresse von Unternehmensleitungen gerichtet, warnte die stellvertretende Berliner EVG-Vorsitzende davor, in - zu einem Großteil gut qualifizierten - Flüchtlingen „Menschen zu sehen, mit denen ein neuer Niedriglohnsektor belebt werden kann“. Wer als Unternehmer darauf schiele, nutze die Not der Flüchtlinge schamlos aus und trete den Beweis an, „menschlich, sozial und gesellschaftlich zu versagen“, so Dornheim.