Europäischer Schienengüterverkehr: „Wachstum nutzen, um mehr gute und sichere Arbeitsplätze zu schaffen“
Die EVG fordert die Stärkung des europäischen Schienengüterverkehrs. In einem Schreiben an die EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean hat der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert zahlreiche Maßnahmen vorgeschlagen. Er forderte die Kommissarin auf, jetzt die Weichen zu stellen, um im Rahmen des so genannten „Green Deal“ und der Konjunkturpakete den europäischen Schienenverkehr gezielt zu stärken.
Das trage zum Wiederaufbau der Wirtschaft und zum nachhaltigen Wandel bei. Konjunktur- und Klimapolitik müssten jetzt Hand in Hand gehen: „Die geplante Verlagerung auf die Schiene benötigt ein starkes europäisches Engagement und Förderung, in allen Segmenten des Güterverkehrs - Einzelwagenverkehr, Ganzzugverkehr und kombinierter Verkehr – die zu einem leistungsstarken europäischen Netzwerk ertüchtigt werden,“ betonte Martin Burkert.
Vor allem der Einzelwagenverkehr hat Potenzial. Er bietet Anschluss an das europäische Güterverkehrsnetz. Schon heute transportieren über 2000 Kunden in Deutschland ihre Güter über dieses System. Damit es noch mehr werden, braucht es die Digitale Automatische Kupplung (DAK) – sie könnte die seit über 150 Jahren angewendete händisch betriebene Schraubenkupplung ablösen und die Zugbildungsprozesse deutlich schneller machen.
In einem weiteren Brief an den Bundesfinanzminister Olaf Scholz fordert Martin Burkert daher eine dezidierte Förderung von 200-250 Millionen Euro im Bundeshaushalt 2021 für den Einzelwagenverkehr. Gemeinsam mit DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta und dem GBR-Vorsitzenden Jörg Hensel fordert er die Bundesregierung zugleich auf, im Rahmen ihrer europäischen Ratspräsidentschaft die Einführung der DAK voranzutreiben. „Der Einzelwagenverkehr ist ein Klimaschützer – nur mit ihm wird es gelingen, die Pariser Klimaziele zu erreichen."