EVG Berlin gedenkt des 75. Jahrestags der Befreiung
Die EVG-Zentrale in der Berliner Reinhardstraße war trotz der Corona-Pandemie am Donnerstag Ort einer kleinen Gedenkveranstaltung. Anlass war der 75. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus.
Die EVG Berlin erinnert in diesem Zusammenhang an die zahlreichen Eisenbahner und Eisenbahnerinnen, die im Widerstand gegen das NS-Regime ermordet wurden. Die Bedeutung dieses Widerstandes von Beschäftigten der Reichsbahn ist jahrelang unterschätzt worden und wurde erst in neueren Forschungsarbeiten im Jahr 2017 mit dem Buch „Eisenbahngewerkschafter im NS-Staat“ entsprechend gewürdigt. Heute hat die EVG-Zentrale in Berlin einen Gedenkort, in dem Besucher verweilen können und sich über eine digitale Anzeige die Schicksale der Kolleginnen und Kollegen aus dem Widerstand veranschaulichen können.
Michael Bartl, Vorsitzender des EVG-Ortsverbandes, zeigte auf, dass die Erinnerung für die EVG auch Mahnung für die Gegenwart ist. „Wir erleben derzeit, dass weltweit Kriege zunehmen. Gerade Deutschland hat vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges eine große Verantwortung aktiv für den Frieden einzutreten.“ Aus diesem Grund, so Bartl, „hat die EVG Berlin auch gegen die geplanten militärischen Großmanöver ‚Defender 2020‘ Stellung bezogen.“
In den vergangenen Jahren hat die EVG in Berlin verschiedene Broschüren zur Geschichte veröffentlicht und Veranstaltungen durchgeführt. Durch die Verlegung von Stolpersteinen für ermordete Eisenbahner soll dem Vergessen entgegengearbeitet werden. Die EVG wird auch weiterhin aktiv Erinnerungsarbeit gestalten.