EVG Berlin gegen Gigaliner – Schreiner soll Riesen-Lkw nicht zulassen
Der Vorstand der Berliner EVG hat sich gegen die Zulassung so genannter Gigaliner auf den Straßen der Hauptstadt ausgesprochen. In einem Schreiben an Verkehrssenatorin Schreiner warnt unsere Gewerkschaft vor den Folgen für Infrastruktur, Umwelt, Beschäftigung und Lebensqualität.
„Die Riesen-Lkw gefährden die Verkehrssicherheit“, kritisiert Berlins EVG-Chef Michael Bartl.
„Überholvorhänge dauern länger und auch beim Abbiegen, auf Kreuzungen, in Kreisverkehren und Autobahn-Anschlussstellen sind sie eine noch größere Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer als normale Lkw“, heißt es in dem Brief der Gewerkschaft. Insgesamt würden auch die Kosten steigen. „Kreuzungen, Kreisverkehre, Tunnel-Nothaltebuchten und Lkw-Parkplätze müssen umgebaut werden. Auch der Instandhaltungsaufwand wird steigen, denn Riesen-Lkw schädigen Brücken und Straßen durch ihr Gewicht noch stärker.“ Bartl verweist zudem darauf, dass es in Berlin „ein historisches Stadtbild mit zum Teil engen Straßen gibt“. Insgesamt gebe es durch die Wirtschaftsverkehre im Speckgürtel ohnehin schon eine starke Belastung.
Hinzu komme, dass Güter von der klimaschonenden Schiene zurück auf die Straße verlagert würden. Das sei im Zuge der Verkehrswende kontraproduktiv. Die Gigaliner würden auch tausende Arbeitsplätze bei den europäischen Güterbahnen, auch in Berlin, gefährden. „Das kann doch nicht im Interesse der politisch Verantwortlichen sein“, unterstreicht Bartl.
Insofern müsse die Verkehrsverwaltung Zeichen setzen und eine Zulassung verhindern.