EVG Berlin neu aufgestellt: Wir wählen Gemeinschaft
Wir wählen Gemeinschaft, das war und ist unser Auftrag in diesem Jahr. Denn zur Vorbereitung des Gewerkschaftstages sind zahlreiche Wahlen und Antragsberatungen nötig. Und so kamen die Delegierten der Hauptstadt-EVG zur Wahlkreiskonferenz zusammen, um den neuen Vorstand des Landesverbandes zu wählen.
Zu Beginn der Konferenz war Katja Karger unser Gast, sie ist seit Jahresbeginn neue DGB-Vorsitzende. Lebensbegleitendes Lernen, über die klassische Berufsausbildung hinaus, aber auch bezahlbares Wohnen standen auf ihrer Agenda. Kritisch bewertet Karger das Berliner Vergabegesetz, welches in der Koalition debattiert wird. Hier fehlt bei den Verantwortlichen noch der Blick auf die Tariftreue, die unbedingt festgeschrieben werden muss. Ebenso muss eine Beschäftigungsgarantie verankert werden. Katja lenkte auch den Blick auf die Kampagne zur Sicherheit der Beschäftigten in Uniform. Diese wird in den kommenden Monaten weitergeführt. Denn es könne nicht sein, dass Beschäftigte sich bespucken oder beschimpfen lassen müssen, während sie ihrer Arbeit nachgehen, betonte Karger.
EVG-Vorstand Cosima Ingenschay legte in ihrem Bericht den Fokus auf die enormen Herausforderungen, vor denen wir in diesem Jahr noch stehen. Beginnend bei den Betriebsratswahlen, die weiter andauernde Auseinandersetzung mit der GDL, aber auch die Vorbereitung der Tarifrunde im kommenden Jahr. Für all diese Themen haben wir starken Rückenwind, im letzten Jahr haben 14909 neue Kolleg*innen den Weg zu uns gefunden. Seit vielen Jahren ist dies wieder eine positive Nettoentwicklung der Mitgliederzahlen. Neben der GdP sind wir die einzige Gewerkschaft im DGB, die das geschafft hat. Nun gilt es, die neuen Kolleg*innen unterzuhaken und sie in unsere Gemeinschaft zu integrieren.
Ein besonderer Dank ging an die Berliner Kolleg*innen, die auch immer bei bundespolitischen Aktionen mit dabei sind, zum Beispiel bei der Demo gegen die Trennung von Netz und Betrieb. Nur mit der massiven Beteiligung vieler Mitglieder konnten wir erreichen, dass das Thema erst einmal nicht auf der Agenda stehe. Cosima warnte aber vor einer Trennung von Netz und Betrieb durch die Hintertür. Die Pläne dafür sind skizziert: Station&Service und Netz sollen verschmelzen, zu einem gemeinwirtschaftlichen Konstrukt. Hierzu müssen wir eine klare Position entwickeln, mit den Landesverbänden und mit den Gesamtbetriebsräten. Denn diese Debatte wird die gesamte Branche beschäftigen. Und hier müssen wir die treibende Kraft werden.
Die Vielfältigkeit der Themen spiegelte sich dann auch in der Antragsberatung wider. Mit 47 vorgelegten Anträgen legten die Delegierten zahlreiche Positionen dar, welche nun zur Bearbeitung in die Organisation gehen. Ihren Abschluss fand die Konferenz dann in den Wahlen des Vorstandes des Landesverbandes. Ein herzliches Dankeschön geht an Meinhard Lanz für seine geleistete Arbeit der vergangenen Jahre. Der Staffelstab geht nun an Michael Bartl als neuen Vorsitzenden. Gemeinsam mit Susanne Kielkowski und Robert Seifert als Stellvertretende ist die Spitze der Berliner EVG komplett.