EVG: „Beschäftigte der S-Bahn Berlin dürfen nicht unter die Räder kommen"
Die EVG bleibt beim Thema Berliner S-Bahn hartnäckig: „Sollte es zu einem Betreiberwechsel kommen, muss sichergestellt werden, dass die Entgelte und Arbeitsbedingungen mindestens auf dem jetzigen Niveau erhalten bleiben." Das stellte EVG-Vize Martin Burkert in einem Gespräch mit Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther klar.
„Die düsteren Jahre bei der Berliner S-Bahn sind zum Glück vorbei, aber es sind vor allem die Beschäftigten, die die Karre aus dem Dreck gezogen haben. Und heute sorgen sie tagtäglich dafür, dass die Berlinerinnen und Berliner einen hauptstadtgemäßen S-Bahn-Verkehr geliefert bekommen", so der Stellvertretende EVG-Vorsitzende. Genau deshalb seien aus Sicht der Beschäftigten bei der laufenden Ausschreibung von S-Bahn-Teilnetzen noch viele Fragen offen. Die EVG bleibe hierzu aber mit dem Berliner Senat im Gespräch.
Das Treffen von Martin Burkert mit Regine Günther ist Teil einer verkehrspolitischen Offensive der EVG. Die Gewerkschaft führt derzeit Gespräche mit allen Verkehrsminister*innen der Bundesländer, um für die Unterstützung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs zu werben.
Im Gespräch mit der Berliner Verkehrssenatorin regte der Vorsitzende des EVG-Landesverbandes Berlin, Meinhard Lanz, einen runden Tisch für eine Fachkräfteoffensive im Verkehrssektor an. "Um die Qualität in der Schienenbranche hoch zu halten, braucht es gute qualifizierte Fachkräfte in Berlin", so Lanz.
Burkert und Lanz signalisierten auch die Unterstützung der EVG für neue Schienenprojekte in Berlin und Brandenburg. „Die EVG begrüßt jeden neuen Meter Schiene", so die Gewerkschafter. „Dafür müssen die vom Bund bereitgestellten Regionalisierungsmittel auch vollständig in den Schienenpersonennahverkehr fließen. Hier hat Senatorin Günther unsere Unterstützung."
Einig war man sich darin, das europäische Jahr der Schiene 2021 zu nutzen, um die Digitalisierung vor allem im Schienengüterverkehr voran zu bringen. Eine Umrüstung aller Güterwagen in Europa mit einer digitalen Mittelpufferkupplung wäre hierzu ein Meilenstein, so der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert. Die EVG begrüßt in diesem Zusammenhang, dass sich Berlin im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern gar nicht erst an der Testphase zu den sogenannten Gigalinern beteiligt und auch keine entsprechende Ausnahmeverordnung umgesetzt hat.