EVG fordert: Doppelstreifen auf die Problemzüge - sonst bleiben die Züge stehen
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert verstärkte Sicherheitsmaßnahmen auf bestimmten Nachtzugverbindungen. „Es gibt Nachtverbindungen, die unsere Kolleginnen und Kollegen seit langem als Problemzüge identifiziert haben“, sagte der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel.
"Hier muss endlich etwas passieren. Wir fordern für diese Züge ab sofort eine Doppelbestreifung durch die DB Sicherheit.“ Die zuständigen Betriebsräte hat die EVG bereits informiert. „Kommt die Doppelbestreifung nicht, werden die Betriebsräte den Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen auf diesen Verbindungen ablehnen. Dann bleiben diese Züge stehen.“
Die EVG reagiert damit auf einen dramatischen Zwischenfall im Nacht-Intercity 2020 zwischen Frankfurt und Hamburg. Dort war eine Reisende durch Messerstiche schwer verletzt worden. Insbesondere diese Strecke gilt nach Angaben der EVG als problematisch. Im vergangenen Jahr seien dort 23 Übergriffe registriert worden, davon 3-mal schwere Körperverletzung. „Das sind zwei Vorfälle pro Monat und damit zwei zu viel“, so Klaus-Dieter Hommel. Die EVG fordert die Doppelbestreifung auch für den Gegenzug IC 2021 von Hamburg nach Frankfurt.
Er erinnerte daran, dass die Deutsche Bahn ihre Nachtzüge zum Jahresende einstellt und dann durch reguläre ICE- und IC-Verbindungen ersetzen will. „Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, entstehen womöglich neue Problemverbindungen. Es darf nicht sein, dass unsere Kolleginnen und Kollegen Angst haben müssen, wenn sie zur Nachtschicht eingeteilt werden. Aber auch Reisende dürfen nicht das Gefühl haben, dass die Unsicherheit mitfährt.“