Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat die Eisenbahnbranche zu einem „Runden Tisch“ nach Frankfurt eingeladen. „Auch in unserem Bereich gibt es viele Möglichkeiten, Flüchtlingen schnell und unbürokratisch zu helfen. Wir wollen hier einen Anstoß geben, damit denkbare Unterstützung sinnvoll und bestmöglich koordiniert werden kann“, machte der EVG-Vorsitzende, Alexander Kirchner, deutlich.

Gerade das hohe Engagement der Eisenbahner, insbesondere im Raum München, zeige, wie groß die Bereitschaft sei, zu helfen. „Daran sollen sich nun die Eisenbahnverkehrsunternehmen mit ihren Sozialpartnern und deren Sozial- oder Bildungseinrichtungen ein Beispiel nehmen“, erklärte Kirchner.

„Nach unserer Einschätzung verfügt die Eisenbahnbranche über ein beachtliches Potential, den Menschen, die in unserem Land berechtigt Schutz suchen, zu helfen“, stellte der EVG-Vorsitzende fest. Unternehmen könnten Ausbildungs- oder Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, die Sozialwerke freie Hotelzimmer, unsere Geschäftsstellen können sich um Rechtsberatungen kümmern, denkbar sind auch persönliche Betreuung oder Patenschaften“, machte Kirchner deutlich. All dies müsse aber - ebenso wie wünschenswerte Geld- und Sachspenden - koordiniert und langfristig angelegt werden. Nur so könne gewährleistet werden, dass die Unterstützung auch nachhaltig sei.

„Was wir als Gewerkschaft nicht wollen, ist, dass die Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, hier als billige Arbeitsplätze missbraucht werden. Jedem, der ein Recht auf Asyl hat, muss eine echte Perspektive geboten werden. Wir alle sollten uns der Herausforderung stellen, diese Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren“, so Kirchner. „Auch wir als Eisenbahner werden dazu unseren Beitrag leisten“, sagte der EVG-Vorsitzende.

Um die Möglichkeiten der Unterstützung zu erörtern, hat die EVG die Eisenbahnbranche am Donnerstag, den 24.9.2015 zu einem „Runden Tisch“ nach Frankfurt eingeladen. Das Gespräch findet des nachmittags in der EVG-Zentrale statt.