EVG fordert konzernweiten Sicherheitskonzept bei der DB AG - und mehr Wertschätzung für die Beschäftigten

Der stellvertretende Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Klaus-Dieter Hommel, hat die Deutsche Bahn aufgefordert, endlich ein konzernweites Sicherheitskonzept vorzulegen, das den Erfordernissen an den Bahnhöfen und in den Zügen sowie den Busbetrieben entspreche.

„Die Anzahl der Übergriffe auf unsere Kolleginnen und Kollegen ist im ersten Halbjahr des Jahres erneut gestiegen. Dieser Trend hält seit Jahren an. Vor diesem Hintergrund stellt es für mich ein Alarmsignal dar, wenn ich sehe, dass die zu erbringenden Sicherheitsleistungen für das nächste Jahr um fast 40.000 Stunden reduziert werden sollen“, so der EVG-Vize.
 
Hommel kritisierte in diesem Zusammenhang, dass es kein gesamtheitliches Sicherheitskonzept für den DB-Konzern gebe und sogar über Schließungen von Dienststellen der DB Sicherheit, zum Beispiel in Chemnitz, nachgedacht werde. Nicht nachvollziehbar sei auch, dass jeder Geschäftsbereich die von ihm beauftragten Sicherheitsleistungen selber finanzieren müsse. „Das ist aus Sicht der EVG ein Unding, die Deutsche Bahn muss doch ein Interesse haben, dass Sicherheit im Unternehmen nicht nach Kassenlage gewährleistet wird“, machte er deutlich.
 
„Angesichts der stetig steigenden Zahlen an gemeldeten Übergriffen muss das Personaleinsatzkonzept dringend den zu erwartenden Entwicklungen angepasst und verstärkt auf Prävention gesetzt werden“, so der EVG-Vize. „Unsere Kolleginnen und Kollegen verdienen den bestmöglichen Schutz vor persönlichen Übergriffen oder Beleidigungen. Dazu ist der Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, das sollte ihm zudem ein persönliches Anliegen sein“, stellte Klaus-Dieter Hommel fest.
 
Die EVG fordere angesichts einer steigenden Zahl an gemeldeten Übergriffen ein Ende des Flickenteppichs von Sicherheitsleistungen. „Wir brauchen ein belastbares Konzept für den gesamten Konzern und die Garantie, dass Leistungen, die für erforderlich gehalten werden, am Ende auch erbracht und nicht gestrichen werden. Und wir brauchen ganz dringend mehr Wertschätzung für die Kolleginnen und Kollegen, die oft unter hohem persönlichen Einsatz und zum Teil unter schlechten Arbeitsbedingungen für Sicherheit sorgen. Auch da gibt es bei der DB AG noch erheblichen Nachholbedarf“, so der stellvertretende Vorsitzende der EVG, Klaus-Dieter Hommel.