EVG fordert von DB AG individuelles Wahlrecht für ihre Mitglieder / Volumen der Gesamtforderung liegt bei 7 Prozent
Die EVG geht mit einer Forderung von 7 Prozent in die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn. Erstmals in der deutschen Tariflandschaft sollen die Gewerkschafts-Mitglieder dabei ein individuelles Wahlrecht haben.
. „Unsere Kolleginnen und Kollegen werden selbst entscheiden können, ob sie mehr Geld, weniger Arbeit oder mehr Urlaub wollen“, machte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba deutlich.
„Wir kämpfen dafür, dass am Ende der Tarifverhandlungen die EVG-Mitglieder ganz individuell entscheiden können, ob sie für 2,5 Prozent aus dem erreichten Volumen sechs Tage mehr Urlaub, eine Stunde Arbeitszeitverkürzung oder diese ebenfalls als Lohnerhöhung haben wollen“, kündigte Regina Rusch-Ziemba an. Die weiteren 4,5 Prozent, die die EVG fordere, würden als reine Lohnerhöhung gezahlt. „Eine solche Wahlmöglichkeit hat es so noch nie gegeben. Damit schreiben wir Tarifgeschichte“, stellte die EVG-Verhandlungsführerin fest.
Mit ihrer Forderung setze die EVG das Ergebnis der überaus erfolgreichen Mitgliederbefragung in einer neuen, vor allem aber zeitgemäßen Form um. „Die Befragung hat kein eindeutiges Meinungsbild für eine allgemeine Forderung nach mehr Urlaub, mehr Geld oder einer Arbeitszeitverkürzung ergeben. Die Interessen und Bedürfnisse unserer Mitglieder sind ganz unterschiedlich. Unser erklärtes Ziel war es deshalb, eine überzeugende und das Votum der Mitglieder aufgreifende Lösung zu finden. Dazu mussten wir weg von den traditionellen Herangehensweisen“, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.
„Das haben wir heute ausführlich mit den 30 Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Tarifkommissionen sowie dem Tarifausschuss des Bundesvorstandes der EVG diskutiert. Dabei ist relativ schnell klar geworden, dass wir nur mit einem Wahlrecht den ganz unterschiedlichen Interessen unserer Mitglieder gerecht werden. Und das werden wir jetzt durchsetzen“, so die EVG-Verhandlungsführerin.
Die geforderte Lohnerhöhung und die Wahlmöglichkeit werde es für alle Mitglieder geben, für die die EVG in der aktuellen Tarifrunde mit der DB AG verhandelt. „Da gibt es keine Ausnahmen, für uns steht die Gemeinschaft der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner nach wie vor im Vordergrund“, stellte Regina Rusch-Ziemba fest.
Im Rahmen der anstehenden Tarifrunde mit der DB AG würde zudem über Weiterbildung und Altersvorsorge verhandelt. "Diese Themen sind unseren Mitgliedern ebenfalls wichtig, auch das hat die Mitgliederbefragung ergeben", so die EVG-Verhandlungsführerin.
Die Auftaktrunde zu den Tarifverhandlungen mit der DB AG wird am 17. Oktober 2016 in Frankfurt stattfinden. "Unsere Ziele haben wir klar definiert. Für unsere Mitglieder wollen wir schnell ein gutes Ergebnis erzielen", machte Regina Rusch-Ziemba deutlich. Ob der Arbeitgeber dies auch wolle, werde bereits in den ersten Verhandlungsrunden deutlich. "Wir sind zu allem entschlossen", so die EVG-Verhandlungsführerin.