EVG in Brandenburg: „Wir sind für die Betriebsratswahlen gut gerüstet“
Schneetreiben am kalendarischen Frühlinganfang – Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern lassen sich dadurch die Stimmung nicht trüben. Der schon traditionelle Jahresempfang des EVG-Landesverbandes Brandenburg war auch in diesem Jahr wieder gut besucht. Und war auch diesmal wieder ein Tag des Dialogs, der Vernetzung und der klaren politischen Worte. Mit dabei: zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus den Brandenburger Betrieben und den Seniorengruppen des Landesverbandes sowie Gäste aus dem DGB, aus der Landespolitik und Vertreter der Arbeitgeber.
„Wir sind für die Betriebsratswahlen in den Brandenburger Betrieben gut gerüstet“, so der Vorsitzende des Landesverbandsvorstandes, Sebastian Rüter. „Unser Ziel ist, das gute Ergebnis von vor vier Jahren mindestens zu wiederholen.“ Damit sollten die Betriebsräte auch die Früchte ihrer guten Arbeit in den vergangenen vier Jahren ernten.
Ein besonderer Blick galt dabei dem Werk Eberswalde. „Hier haben wir zwei wirklich schwierige Jahre hinter uns“, so Sebastian Rüter. Mit dem neuen Eigentümer steige aber die Hoffnung, dass der Standort und damit auch die Arbeitsplätze gesichert sind.
Der LVV-Vorsitzende ging auch auf die aktuellen Diskussionen um kostenlosen ÖPNV und das Schwarzfahren ein. „Von einem kostenlosen ÖPN würden wir alle erwarten, dass die Nachfrage und damit die Fahrgastzahlen enorm zunehmen. Dafür sind die Betriebe aber gar nicht gerüstet – weder personell noch von der Infrastruktur her.“ Einer Bagatellisierung des Schwarzfahrens als Ordnungs-widrigkeit erteile die EVG Brandenburg eine klare Absage. „Die Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter hätten dann keine Handhabe mehr, gegen Schwarzfahrer vorzugehen. Das würde ihnen eine zusätzliche Belastung aufbürden.“
Hieran knüpfte der Verkehrsexperte und stellvertretende Vorsitzende des Landes-verbandes, Jörg Podzuweit, an und forderte überlebenswichtige Kapazitätserweiterungen für den SPNV und den ÖPNV. „Wenn nicht sehr schnell gehandelt wird, wird der motorisierte Individualverkehr dem ÖPNV den Rang ablaufen.“
„Mobilität ist ein wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge. Sie spielt eine immer größere Rolle bei der Wohnortwahl der Menschen und bei der Standortwahl von Unternehmen“, so Podzuweit und plädierte für eine Vernetzung verschiedener Angebote. Hier komme es wesentlich auf die Landkreise und Kommunen an. „Der Zubringerdienst zur Schiene ist letztendlich ebenso wichtig wie der Verkehr auf der Schiene selbst. Und dort, wo SPNV nicht mehr möglich ist, weil die Infrastruktur schon längere Zeit stillgelegt ist, müssen landesbedeutsame Buslinien für ein attraktives ÖPNV-Angebot sorgen.“