EVG in NRW: Die Verkehrsverbünde müssen Ausbildungsstandards vorschreiben!
Der Landesverband NRW der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft fordert den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auf, Ausbildungsstandards insbesondere für Lokführer in den Ausschreibungsbedingungen vorzuschreiben.
„Das wäre die wirksamste Maßnahme gegen anhaltenden Lokführermangel“, sagte der Sprecher des Landesverbandes, Hermann-Josef Müller. „Statt nur den Zustand zu beklagen, kann der VRR selbst einen Beitrag leisten, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren.“
Die EVG reagierte damit auf eine Pressemitteilung des VRR. Dieser hatte Zugausfälle in NRW aufgrund von Lokführermangel beklagt und die Unternehmen zu mehr Engagement bei der Lokführerausbildung aufgefordert.
„Die EVG fordert bereits seit über zehn Jahren, verbindliche Ausbildungsverpflichtungen in den Wettbewerbsverfahren festzuschreiben“, führte Müller aus. „Es gibt sie bis heute nicht. Die Folge: Prinzip Zufall hat Einzug in den Schienenpersonennahverkehr gehalten.“
Die EVG sieht ein weiteres Versäumnis des VRR. Weil die Personalübernahme bei einem Betreiberwechsel nicht vorgeschrieben ist, „suchen viele Beschäftigte nach einer neuen Perspektive für sich, bevor auf ihrer Strecke das Licht ausgeht. Daher ist die Personaldecke vieler SPNV-Betreiber so dünn. Auch davor warnen wir seit Jahren.“
Der VRR und andere Verkehrsverbünde müssten endlich die Beschäftigtenübernahme bei einem Betreiberwechsel verbindlich vorschreiben. „Nur so kann man Kompetenz und Qualität im SPNV halten.“