EVG-Landesverband Brandenburg: „Brennen für die Arbeitsplätze“
„Wir brennen für die Arbeitsplätze der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner“ – das neue Motto des Landesverbandes Brandenburg der EVG prägte auch den Frühjahrsempfang des Landesverbandes in Potsdam.
„Es gab zwar Veränderungen im Landesverbandvorstand. Eins wird sich aber nicht ändern: Dass wir für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen streiten“, so Sebastian Rüter. Er ist der neue Sprecher des Landesverbandes. Er hat vor wenigen Tagen Andrea Klatke abgelöst, die nun als stellvertretende Vorsitzende fungiert.
Nicht zuletzt sind es die großen Werke – Cottbus, Eberswalde und Wittenberge – die das Eisenbahnland Brandenburg prägen. „Hier gibt es Arbeitsplätze mit jahrzehntelanger Tradition, ganze Orte leben von und mit dem Werk“, so Sebastian Rüter. Der LV Brandenburg werde sich aber auch für die Qualität des Schienenverkehrs insgesamt einsetzen.
Hier knüpfte Landes-Vize Jörg Podzuweit mit seinen verkehrspolitischen Ausführungen an. Die EVG in Brandenburg fordert zukunftsweisende Mobilitätskonzepte, die vor allem die Verbindung von Haus zu Haus sicherstellen. „Zubringerdienste sind genauso wichtig wie die Schienenverbindungen selbst. Die EVG bricht daher auch eine Lanze für die Beschäftigten in den Busunternehmen.“ Podzuweit kritisierte, dass der Personalübergang bei Betreiberwechsel im Bundesvergaberecht ausdrücklich nicht für die Busunternehmen gilt. „Bei einem Betreiberwechsel kann es passieren, dass ein Busfahrer bis zu 300 Euro weniger in der Tasche hat. Den kleinen Fürsten, die für die Ausschreibungen zuständig sind, ist das egal.“
Jörg Podzuweit kritisierte auch die Zulassung von Monstertrucks durch das Bundesverkehrsministerium. „Sie sind das letzte Glied einer Kette, die dazu führt, dass die Gewinnmargen im Schienengüterverkehr ins Negative fallen.“ Die Folge: viele Beschäftigte im SGV würden ihre Arbeit verlieren, „allein 1000 in Brandenburg. Ganz zu schweigen von den negativen Folgen für die Umwelt und für die öffentlichen Haushalte.“
Auch die verkehrspolitische Sprecherin der Linken im Brandenburger Landtag, Anita Tack, griff in ihrem Grußwort die Themen der Brandenburger EVG auf. Sie kritisierte eine „Salamitaktik“ der Deutschen Bahn bei ihren Werke-Kapazitäten, „und in Eberswalde hat sie eine besonders dicke Scheibe abgeschnitten.“ Ihre Fraktion habe die Landesregierung beauftragt, dafür zu sorgen, „dass die Bahnstandorte in Brandenburg gesichert werden.“ Auch Tack sprach sich für eine Stärkung des Umweltverbundes aus. „Wir haben einen schönen Satz in den Koalitionsvertrag geschrieben, der immer gilt und für den es sich lohnt, zu streiten: Wir wollen mehr Verkehr auf die Schiene bringen.“
Fazit: Die EVG in Brandenburg ist und bleibt gut aufgestellt. Sie ist ein politischer Landesverband und sie ist ein politischer Akteur in der Region, wenn es um die Verbesserung der Lebensbedingungen nicht nur der Eisenbahner geht. Das sah auch Doro Zinke so, die Vorsitzende des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg. „Bleibt so zuverlässig wie ihr seid. Ihr seid diejenigen, die den Laden am Laufen halten. Und ihr wisst, ihr habt den DGB an eurer Seite.“