EVG macht sich für Einzelwagenverkehr und Digitale Mittelpufferkupplung stark
Die EVG setzt sich für eine Stärkung des europäischen Schienengüterverkehrs ein. In einem Schreiben an die EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean fordert der stellvertretende Vorsitzende der EVG, Martin Burkert, den „European Green Deal“ zu nutzen, um die Schiene zu stärken.
„Die geplante Verlagerung auf die Schiene benötigt ein starkes europäisches Engagement und eine Förderung in allen Segmenten des Güterverkehrs“, machte er deutlich. Dazu zähle der Einzelwagen-, der Ganzzug- sowie der kombinierte Verkehr. Diese müssen „zu einem leistungsstarken europäischen Netzwerk ertüchtigt werden“, stellte Martin Burkert fest. Nur so könne der European Green Deal sein Ziel erreichen, die Netto-Emissionen der Treibhausgase bis 2050 auf null zu reduzieren.
Eine Schlüsselrolle käme dabei der neuen „Digitalen Mittelpufferkupplung“ (DAK) zu. Mit ihr soll der zeitaufwändige und damit kostenträchtige Einzelwagenladungsverkehr wettbewerbsfähiger werden. „Sechs bis acht Milliarden Euro werden benötigt, um alle, rund 500.000 Güterwagen, die in ganz Europa unterwegs sind, damit auszustatten. Viel Geld, aber nur dann hat der Güterverkehr auf der Schiene eine Chance, um im Wettbewerb zu bestehen. Und nur dann wird Deutschland seine Klimaziele erreichen“, stellte der stellvertretende EVG-Vorsitzende fest.
Die EVG fordert deshalb auch die Bundesregierung auf, die Einführung der DAK im Rahmen ihrer europäischen Ratspräsidentschaft voranzutreiben. In einem gemeinsamen Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz - der von Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende von DB Cargo, Jörg Hensel, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates DB Cargo und Martin Burkert unterschrieben ist – wird der Minister um Unterstützung für den Einzelwagenverkehr gebeten: Da sich dieser volkswirtschaftlich wichtige Verkehr – aufgrund des damit verbundenen hohen Aufwands – derzeit nicht wirtschaftlich betreiben lasse, müssten die finanziellen Verlust vom Bund ausgeglichen und im Bundeshaushalt eingestellt werden. 200 bis 250 Millionen Euro pro Jahr seien dafür erforderlich.
„Die politische Unterstützung ist wichtig. Denn mit dem Einzelwagenverkehr könnten europaweit jährlich hunderte Millionen Lkw-Fahrten vermieden werden. Er schafft die Voraussetzungen dafür, die Pariser Klimaziele zu erreichen“, so Martin Burkert. Im kürzlich vorgestellten Masterplan Schienenverkehr habe sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, dessen Marktanteil bis 2030 auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen. „Dies wird nur gelingen, wenn der Einzelwagenverkehr dauerhaft Bestand hat und die Digitale Mittelpufferkupplung so schnell wie möglich europaweit eingesetzt wird“, so EVG-Vize Martin Burkert.