EVG prangert Tarifflucht der DB AG im Busbereich an
Der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel hat die Deutsche Bahn auf einer Betriebsversammlung der Omnibusverkehr Franken (OVF) in Erlangen scharf angegriffen. Vor rund 300 Kolleginnen und Kollegen kritisierte der EVG-Vize, dass die DB AG Leistungen, die bisher von der OVF erbracht wurden, in billige Gesellschaften ohne Tarifbindung verlagern wolle.
„Dafür gibt es überhaupt keinen Grund. Das ist schäbig und unwürdig für einen Arbeitgeber, der zu den zehn besten in Deutschland gehören will“, machte Hommel auf der Versammlung, am Samstag deutlich.
Nach Angaben der EVG gefährdet die DB AG durch Ihr unglaubliches Vorgehen rund 2.000 Arbeitsplätze von Busfahrern in Bayern.
„Das werden wir nicht zulassen, Tarifflucht darf kein Mittel sein, um sich auf dem Rücken der Beschäftigten Wettbewerbsvorteile gegenüber Mitbewerbern zu verschaffen“, stellte Hommel fest.
Der EVG-Vize forderte in diesem Zusammenhang mehr Verlässlichkeit von der Unternehmensleitung ein. Bei der OVF fehlen derzeit 40 Busfahrer. Die freien Stellen sollen schnellstmöglich besetzt werden. Dem Betriebsrat liegt dazu einen verbindliche Zusage der Unternehmensleitung vor - die Umsetzung aber lässt auf sich warten. „Für mich ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Kollegen und ihre Arbeit nicht wirklich wertgeschätzt werden, das muss sich umgehend ändern“, so Hommel.
Das gelte im Übrigen für die gesamte Branche. „Wir als EVG erwarten deshalb vom Vorstand der Deutschen Bahn ein schlüssiges Konzept, wie die Busgesellschaften insgesamt weiterentwickelt werden sollen“, so der EVG-Vize. Auch in anderen Busgesellschaften gäbe es immer wieder Probleme. „Und auch die werden wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen anpacken“, machte Hommel deutlich.