EVG ruft erneut zum Warnstreik bei cantus auf

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat ihre bei Cantus beschäftigten Mitglieder am Montag, den 23. April 2018 zu einem Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Standorte Kassel, Göttingen und Bebra. Der Warnstreik beginnt kurzfristig um 11 Uhr.

„Wir haben diesmal ganz bewusst auf eine Vorab-Information an die Fahrgäste verzichtet“, machte EVG-Verhandlungsführer Sven Langensiepen deutlich. „Nachdem der Arbeitgeber unser Entgegenkommen an die Fahrgäste ausgenutzt hat, um unseren Arbeitskampf zu unterlaufen, in dem er sämtliche Führungskräfte, die eine Berechtigung zum Fahren haben, dienstverpflichtet hat, bleibt uns gar keine andere Wahl, als diesmal auf den Überraschungsmoment zu setzen“, stellte er fest. Die Verantwortung für die absehbare Verärgerung der Fahrgäste trage die Cantus-Geschäftsleitung.

Ein weiterer Warnstreik sei nötig, da der Arbeitgeber bislang keinerlei Bereitschaft zeige, über die Forderungen der EVG zu verhandeln. „Statt dessen wurde uns der Tarifvertrag einer anderen Gewerkschaft vorgelegt, den wir unterschreiben sollten. Das kommt für uns überhaupt nicht in Frage, zumal unsere Mitglieder hinsichtlich der Arbeitszeiten deutlich schlechter gestellt sein würden, als bisher“, erläuterte EVG-Verhandlungsführer Sven Langensiepen.

Die EVG fordert für ihre Mitglieder die Rückkehr zu familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen. „Bislang konnten unsere Kolleginnen und Kollegen davon ausgehen, dass sie jedes zweite Wochenende frei hatten; das ist mittlerweile nicht mehr der Fall“, kritisiert Sven Langensiepen.

Zudem fordert die EVG die Einführung des EVG-Wahlmodells auch bei der cantus. „Wir haben zwischenzeitlich in vielen Eisenbahnverkehrsunternehmen durchgesetzt, dass unsere Mitglieder selber entscheiden können, ob sie mehr Geld, mehr Urlaub oder einer Arbeitszeitverkürzung wollen. Dieses innovative Modell soll auch bei der cantus gelten“, machte EVG-Verhandlungsführer Sven Langensiepen deutlich.

Diese und weitere Forderungen seien dem Arbeitgeber bereits in der Auftaktrunde vorgelegt worden, gleichwohl gebe es bis heute keinerlei Bewegung. „Ein solches Verhalten ist nicht akzeptabel, deshalb werden unsere Mitglieder ihren berechtigten Forderungen heute durch einen Warnstreik noch einmal den nötigen Nachdruck verleihen. Der Arbeitgeber wird dann hoffentlich verstehen, dass er in den Verhandlungen mehr als bisher bieten muss“, so Sven Langensiepen.

Die Warnstreiks bei cantus beginnen am Montag, den 23. April 2018, ab 11 Uhr in Kassel, Göttingen sowie Bebra und werden über den Mittag hinaus andauern. Mit Verspätungen und Zugausfällen muss gerechnet werden. Die Verantwortung hierfür trägt die Cantus.

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Hinweis für die Medien:
Infos über die Auswirkungen und Dauer des Warnstreiks bei der cantus erhalten Sie bei zuständigen Gewerkschaftssekretär Andreas Güth, den Sie mobil unter 0174/3019456 erreichen.