EVG ruft zum Warnstreik bei Cantus auf
Zugreisende, die Verbindungen des Unternehmens cantus nutzen, müssen am Dienstag, den 10.04.2018, mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat ihre bei Cantus beschäftigten Mitglieder an diesem Tag zu einem Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Standorte Kassel, Fulda, Göttingen und Bebra.
„Leider zeigt der Arbeitgeber bislang keinerlei Bereitschaft mit uns über unsere Forderungen zu verhandeln. Statt dessen wurde uns der Tarifvertrag einer anderen Gewerkschaft vorgelegt, den wir unterschreiben sollten. Das kommt für uns überhaupt nicht in Frage, zumal unsere Mitglieder hinsichtlich der Arbeitszeiten deutlich schlechter gestellt sein würden, als bisher“, machte EVG-Verhandlungsführer Sven Langensiepen deutlich.
Die EVG fordert für ihre Mitglieder die Rückkehr zu familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen. „Bislang konnten unsere Kolleginnen und Kollegen davon ausgehen, dass sie jedes zweite Wochenende frei hatten; das ist mittlerweile nicht mehr der Fall“, kritisiert Sven Langensiepen.
Zudem fordert die EVG die Einführung des EVG-Wahlmodells auch bei der cantus. „Wir haben zwischenzeitlich in vielen Eisenbahnverkehrsunternehmen durchgesetzt, dass unsere Mitglieder selber entscheiden können, ob sie mehr Geld, mehr Urlaub oder einer Arbeitszeitverkürzung wollen. Dieses innovative Modell soll auch bei der cantus gelten“, machte EVG-Verhandlungsführer Sven Langensiepen deutlich.
Diese und weitere Forderungen seien dem Arbeitgeber bereits in der Auftaktrunde vorgelegt worden, gleichwohl gebe es bis heute keinerlei Bewegung. „Ein solches Verhalten ist nicht akzeptabel, deshalb werden unsere Mitglieder ihren berechtigten Forderungen heute durch einen Warnstreik den nötigen Nachdruck verleihen. Der Arbeitgeber wird dann hoffentlich verstehen, dass er in den Verhandlungen mehr als bisher bieten muss“, so Sven Langensiepen.
Die Warnstreiks bei cantus beginnen am Dienstag, den 10.4.2018, ab 5:30 Uhr in Kassel, Fulda, Göttingen sowie Bebra und werden bis zum Vormittag andauern. Mit Verspätungen und Zugausfällen muss gerechnet werden. Die Verantwortung hierfür trägt die cantus.