EVG-Senioren aus Franken von Gelnhausen begeistert
Die Ortsseniorenleitung vom EVG-Ortsverband Mainfranken hatte zu einem Tagesausflug in die „Barbarossastadt Gelnhausen“ in den Landkreis Main-Kinzig eingeladen. Sie hatte ein attraktives Tagesprogramm angeboten.
Vormittags stand eine besondere Art der „Stadtführung über den Ober- und Untermarkt zum Henkersturm und in das Wahrzeichen der Stadt, der Marienkirche sowie moderne Kreishaus (MKK FORUM)“ auf dem Programm. Nach der Mittagspause ging es mit der „Führung durch die Kaiserpfalz“ weiter. Die 26 ehemaligen Eisenbahner:innen waren mit dem Regionalexpress von Würzburg über Gemünden und Schlüchtern nach Gelnhausen angereist und trafen pünktlich an der Großbaustelle am Bahnhof ein.
Anton Hofmann, ehrenamtlich als Reisebegleiter europaweit für die Stiftungsfamilie BSW Bahnsozialwerk und ACE Auto Club Europa tätig, begrüßte seine Eisenbahnerfreund:innen und erläuterte ihnen am Bahn die aktuellen Baumaßnahmen zum Ausbau vom Schienenverkehr durch das Kinzigtal. Einerseits geht es dabei um die Schnellfahrstrecke von Hanau nach Fulda und andererseits um den S-Bahn-Anschluss von Gelnhausen an die Metropolregion Rhein-Main.
„Toni“ Hofmann lobte zu Beginn der Stadtführungen die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Tourismusbüro der Stadt Gelnhausen und die Förderung vom Fremdenverkehr als Wirtschaftsfaktor für den Main-Kinzig-Kreis. Der OSL-Vorsitzende Harald Schmid dankte „Toni“ Hofmann für die Vorbereitung und die Organisation vom Besuch in Gelnhausen.
Am Treffpunkt am Obermarkt übernahm die Stadtführerin Dagmar Uffelmann die Reisegruppe und begann mit der klassischen Altstadtführung. Sie schilderte die spannende Geschichte und ergänzte sie mit unterhaltsamen Geschichten, die von den Besuchern sehr aufmerksam verfolgt wurden. Es ging durch die verwinkelte historische Gelnhäuser Altstadt über romantische Plätze. Besondere Begeisterung gab für die prächtigen Bauwerke, insbesondere die Fachwerkhäuser und die Innenbesichtigung der Marienkirche (im romanisch-gotischen Übergangsstil, dem mittelalterlichen Stadtbrunnen und dem Hexenturm sowie Geburtshaus vom Schriftsteller Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (Bekannt durch sein Hauptwerk „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ erschien 1668/69) Die Barbarossastadt Gelnhausen verfügt nicht nur über die herausragenden Sehenswürdigkeiten, in der gesamten Altstadt präsentieren sich liebevoll restaurierte Fachwerkgebäude neben Zeugnissen mittelalterlicher Baukunst. Gelnhausen hat mit seinen sechs Stadtteilen Haitz, Höchst, Hailer, Meerholz, Roth und Mitte rund 25.000.
Bevor sich die Besucher bei den „Heinzelmännchen“ im MKK-FORUM beim Mittagessen stärken konnten, begrüßte der Erste Kreisbeigeordnete, Andreas Hofmann, die Tagesgäste und schilderte in kurzen Willkommensgrußworten den Main-Kinzig-Kreis. Überzeugend präsentierte er die Erfolgsgeschichte des Landkreises, der in diesem Jahr sein „50-jähriges-Jubiläum“ feiert. In den letzten 10 Jahren nahm die Bevölkerungszahl um rund 10 % zu und beträgt derzeit mehr als 430.000 Einwohner. Der MKK sei ein wirtschaftlich prosperierender Landkreis im Rhein-Main-Gebiet. Schwerpunkte will Hofmann, der sein Amt zum 1. Mai angetreten hat, in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik setzen. Die Tourismusregion Spessart soll weiter gestärkt werden. Aus diesem Grund zeigte er sich über die Tagesgäste aus dem Frankenland und insbesondere dem Nachbarlandkreis Main-Spessart erfreut.
Den Nachmittag nutzen die Besucher zur ausführlichen Besichtigung und Führung von Stadtführerin Andrea Berntal durch die „Kaiserpfalz“ (heute würde man es mit Bundestag vergleichen). Kaiser Barbarossa gründete 1170 die Stadt Gelnhausen und wahrscheinlich ließ er parallel auch die Kaiserpfalz errichten. Die Kaiserpfalz Gelnhausen war eine Wasserburg; sie bestand aus der ummauerten Kernburg und der Vorburg. Die Anlageform einer Kaiserpfalz des 12. Jahrhunderts wurde wesentlich vom Zweck als zeitweilige Residenz bestimmt. Heute ist die ehemalige Stauferburg eine der am besten erhaltenen Kaiserpfalzen in Deutschland. Strategisch günstig liegt die Anlage auf einer Insel an einer der wichtigsten Handelsstraßen der damaligen Zeit, umrahmt von der Kinzig vor den Toren der mittelalterlichen Stadt. Im Dreißigjährigen Krieg fiel sie den Verwüstungen zum Opfer, sodass heute romantische Ruinen den Besucher erwarten.