EVG-Seniorentag in Dresden: Umgang mit Desinformation und der Ruf nach einem Gerechtigkeitsfonds
Am vergangenen Montag fand in Dresden der Seniorentag der EVG statt. Eine Gemeinschaftsveranstaltung der beiden Seniorengruppen Ostsachsen und Chemnitz zu dem Thema „Umgang mit Desinformation im Alltag und besonders in Hinblick auf die Wahlen in Sachsen."
Die Teamer Julian Kasten und Emmely Winter von der Amadeus Antonio Stiftung in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung leiteten die Diskussion über verschiedene Aspekte der Desinformation, einschließlich Fake News, der Unterscheidung zwischen Fakten und Meinungen und deren Einfluss auf politische Wahlen. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Sachsen nach einem Gerechtigkeitsfonds für DDR-Rentnerinnen und -Rentner. Auch der brutale Überfall auf Matthias Ecke wurde angesprochen und sorgte für Empörung.
Emmely Winter begann mit einer Definition von Fake News und erläuterte die unterschiedlichen Arten von Desinformation, die im Alltag und besonders in Wahlzeiten vorkommen. Dazu zählen:
- Falsche Meldungen: Komplett erfundene Informationen, die als Nachrichten präsentiert werden.
- Irreführende Berichte: Echte Informationen, die aus dem Zusammenhang gerissen oder absichtlich falsch interpretiert werden.
- Manipulierte Inhalte: Visuelle oder akustische Manipulationen, wie bearbeitete Fotos oder Videos.
- Satire oder Parodie: Inhalte, die humorvoll gemeint sind, aber als echte Nachrichten missverstanden werden könnten.
Winter betonte auch den Unterschied zwischen Fakten und Meinungen und wies darauf hin, wie wichtig es ist, kritische Medienkompetenz zu entwickeln. Angesichts der bevorstehenden Wahlen in Sachsen warnten die Referenten vor den Gefahren von Desinformation, die das Vertrauen in den demokratischen Prozess untergraben kann.
Ein weiteres Thema der Veranstaltung war die Forderung von Daniela Kolbe, der Vize-Chefin des DGB in Sachsen, nach einem Gerechtigkeitsfonds für DDR-Rentnerinnen und Rentner. Kolbe äußerte sich zur Enttäuschung über die niedrigen Anerkennungsquoten beim Härtefallfonds für Rentner in Sachsen. Sie erklärte, dass nur 550 Anträge bewilligt wurden, was einer Quote von nur 16 Prozent entspricht und bezeichnete dies als „Armutszeugnis." Kolbe forderte eine Minimallösung und betonte, dass ein echter Gerechtigkeitsfonds notwendig sei, um die Ungerechtigkeiten aus der Überführung von Rentenansprüchen aus DDR-Zeiten zu korrigieren.
Die Veranstaltung griff auch den brutalen Überfall auf Matthias Ecke auf, der die Diskussion auf Gewalt gegen politische Vertreter lenkte. Daniela Kolbe erklärte: „Wer Gewalt nutzt, will Demokratie zerstören!“ und betonte, wie wichtig es sei, Gewalt und Einschüchterung im demokratischen Prozess zu bekämpfen.
Die Veranstaltung bot einen umfassenden Überblick über Desinformation im Alltag und in Hinblick auf die Wahlen in Sachsen sowie die Bedeutung eines Gerechtigkeitsfonds für DDR-Rentnerinnen und -Rentner. Durch die verschiedenen Themen wurde deutlich, wie entscheidend es ist, Desinformation zu bekämpfen, demokratische Werte zu schützen und Gerechtigkeit zu fördern.