EVG-Senior:innen: Demo „Inflationsausgleich für Alle“ in Berlin
„Rentner:innen gehen zusätzlich arbeiten“ oder „Hauptverlierer der Inflation“. So stellt sich die Situation für viele Rentenbezieher:innen in Deutschland dar. Grund: steigenden Kosten in vielen Bereichen. Für Entlastung könnte die von den (EVG-) Senior:innen geforderte Inflationsausgleichsprämie (IAP) schaffen. Dafür haben sie sich erneut in Berlin starkgemacht.
Es herrscht großer Unmut bei einem Großteil der 21 Millionen Rentenbezieher:innen in Deutschland. Hieß es doch, „Die Rente ist sicher“ haben sie daran geglaubt, dass sie ihren Ruhestand auskömmlich verbringen könnten. Laut Statistischen Bundesamt müssen vier von 10 Rentner:innen mit weniger als 1250 Euro im Monat auskommen.
Deswegen fordern Verbände, wie etwa der Sozialverband VdK, eine IAP in Höhe von 3.000 Euro für Rentnerinnen und Rentner. Auch die Senior:innen der EVG haben einen entsprechenden Beschluss und fordern neben der IAP eine politische Debatte über auskömmliche Renten und Entlastungen für Senior:innen, z.B. im Arzneimittelbereich.
Die IAP wurde im Oktober 2022 durch die Bundesregierung eingeführt. Es handelt sich um eine freiwillige Leistung von Arbeitgebern an ihre Beschäftigten. Diese Zahlung bleibt bis zu 3.000 Euro steuer- und sozialabgabenfrei, wenn sie denn ihre Adressaten bis zum 31.12.2024 erreicht hat. Leider hat die Bundesregierung für die Rentner:innen anders entschieden: für diese Gruppe unserer Gesellschaft wurde keine Unterstützung der finanziellen Last der Inflationssteigerung beschlossen.
Am Mittwoch hatten sich neben anderen Rentenbezieher:innen aus der Republik viele EVG-Senior:innen für die IAP in Berlin am Brandenburger Tor auf einer Demonstration stark gemacht. Dabei hatten Vertreter:innen von Parteien, Verbänden und Organisationen an die Bundesregierung appelliert, endlich zu handeln.
Statements:
Anton Grüne, OV Paderborn-Soest ärgert vor allem, die Aussage, dass der Bundeskanzler erklärt, für eine IAP der Rentner:innen sei kein Geld in der Schatulle.
Bärbel Melzian, SK 20, Berlin: Es ist einfach nur ungerecht! Wir haben dieses Land mit aufgebaut. Heute werden wir fallen gelassen.
Frank Bsirske, früherer ver.di-Vorsitzender, heute MdB: Das deutsche Rentensystem muss gerecht gestaltet werden. So braucht es ein einheitliches Erwerbssicherungssystem, in das Arbeitnehmer:innen, Beamte, Selbstständige bis hin zu Abgeordneten (des Bundestages) einzahlen. Das hätte positiven Einfluss auf das Rentenniveau in unserem Land.