EVG-Vorsitzender spricht sich klar gegen eine Trennung von Netz und Betrieb aus - Bei der DB AG gibt es heute schon zu viel Trennung
Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner hat sich entschieden gegen eine Trennung von Netz und Betrieb ausgesprochen. „Die jetzt von den Grünen erhobene Forderung löst keines des augenblicklichen Probleme, damit werden vielmehr neue Probleme geschaffen - nicht nur bei der DB AG sondern auch bei zahlreichen anderen Eisenbahnunternehmen“, stellte Kirchner fest.
Der EVG-Vorsitzende verwies darauf, dass es in ganz Europa kein Eisenbahnverkehrsunternehmen gebe, bei dem ein Trennungsmodell funktioniert hätten. „Da, wo man es probiert hat, etwa in Großbritannien oder in Frankreich, kehrt man zum integrierten Konzern zurück, weil dieses Modell die meisten Vorteile bietet“, so Kirchner.
„Wir haben heute bei der DB AG schon viel zu viel Trennung, wir brauchen nicht noch mehr davon, wir müssen vielmehr Verantwortung bündeln, damit das Unternehmen Deutsche Bahn erfolgreich arbeiten kann“, stellte Alexander Kirchner fest. So fehlt es nach Auffassung der EVG beispielsweise an einem „Produktionsvorstand“.
Zudem müsse deutlich mehr in die Infrastruktur investiert werden. „Wir müssen nicht nur reparieren, wir brauchen auch dringend neue Kapazitäten, um Engpässe zu beseitigen und um Wachstum auf der Schiene generieren zu können“, stellte Kirchner fest. „Das Netz wird jeden Tag älter und damit kommen jeden Tag neue Probleme dazu, wenn nicht endlich gehandelt wird“, so der EVG-Vorsitzende. Unter den Folgen hätten alle Eisenbahnverkehrsunternehmen zu leiden. „Das ist nicht akzeptabel“, so Alexander Kirchner.
„Es muss massiv in die Schieneninfrastruktur investiert werden, damit die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Wachstumsprognosen erreicht werden können. Schließlich handelt es sich dabei nicht um unverbindliche Absichtserklärungen sondern um verbindliche Ziele des politischen Handelns“, stellte Alexander Kirchner fest.
Bestätigt sieht sich der EVG-Vorsitzende auch im Hinblick auf den von der DB AG jetzt eingeräumten Personalmangel. „Wir kritisieren schon seit Jahren, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen und fordern, dass mehr eingestellt werden muss. Dies wurde bislang ignoriert. Jetzt hat der Vorstand eingeräumt, dass seine Personalplanung falsch gewesen ist, jetzt soll massiv mehr eingestellt werden, das werten wir als unseren Erfolg", so Kirchner.