EVG zeigt Flagge in Paris: Für unsere Sicherheit gehen wir neue Wege!

Eine Delegation der EVG-Betriebsgruppe eurobahn ist nach Paris gereist, um den Hauptverantwortlichen der SNCF, Guillaume Pepy, über die Zustände bei der eurobahn zu informieren. Pepy steht auch der Keolis Deutschland vor.

Simone Schäfer, Marc Kleimann und EVG-Gewerkschaftssekretärin Marion Carstens

Europäische Kooperation von EVG und CGT
Die Idee über diesen Weg Druck auf die Führung der Keolis/eurobahn aufzubauen entstand bei einem Treffen mit den über die CGT gewerkschaftlich organisierten französischen Kollegen um David Gobé. David ist Vorsitzender des europäischen Betriebsrates (EBR) der SNCF-Gruppe und besuchte die BG eurobahn in Dortmund im Rahmen einer Tour an von SNCF- und Keolis-Standorten.

Pepy nimmt sich Zeit...
Geplant wurde ein Vorsprechen über die Situation bei der eurobahn mit Übergabe von Forderungen vor dem EBR. Tatsächlich aber erklärte sich Herr Pepy bereit, die EBR-Sitzung zu unterbrechen. Unsere Delegation konnte so ein halbstündiges persönliches Gespräch führen. Es ergab sich ein offener Dialog über die Arbeitsbedingungen bei der Keolis/eurobahn. Zudem wurde die offizielle, schriftliche Zusammenstellung an Pepy übergeben, der sich vom Problemausmaß überrascht zeigte. „Möglicherweise kommt nicht alles in Paris an, was in NRW passiert“, urteilte Simone Schäfer, Vorsitzende der BG Keolis/eurobahn und Paris-Delegierte.

Übergriffe, Krankenstand und Fluktuation … alles kam auf den Tisch!
Eine Hauptforderung war, sich endlich intensiv mit der Sicherheitssituation auf den Zügen zu beschäftigen: Die Übergriffe auf das Bordpersonal schreien – nicht nur bei der eurobahn - nach einer deutlichen Erhöhung der Sicherheitsstandards. Damit zusammenhängend waren der enorme Krankenstand, der fast das Dreifache des deutschen Durchschnittes erreicht sowie die hohe Fluktuation bei den Beschäftigten Thema des Gesprächs.

EVG wirkt!
Als erste Reaktion auf die Paris-Reise hatte die Geschäftsführung der eurobahn, die offenbar von SNCF-Zentrale nun unter Beobachtung stand, EVG-VertreterInnen für den 16.03. nach Düsseldorf eingeladen, um über Verbesserungen bei der Sicherheitssituation zu diskutieren. Auch hier sprach die BG-Vorsitzende Simone Schäfer Klartext: Mit eindringlichen Worten schilderte sie der Geschäftsführung und den Verantwortlichen, was eigentlich auf den Zügen los ist und wo der Handlungsbedarf aus unserer Sicht am dringensten ist. Am 28.06. gab es nun einen Folge-Termin, wo der Arbeitgeber erste Maßnahmen vorstellte.


Festgezogen: u.a. folgende Maßnahmen wurden auf Druck der EVG beschlossen
Es gibt nun klare personelle Verantwortlichkeiten beim Thema Sicherheit. Zusätzlich erfolgte eine weitere Stellenausschreibung „Referent-Sicherheit“. Weiter sieht der Maßnahmenkatalog eine Überprüfung der Meldestellenwege und Aufenthalte am Bahnsteig vor. Zudem soll das Know-how der Sicherheitsverantwortlichen mit der regelmäßigen Teilnahme an Sicherheitskonferenzen und weiteren Veranstaltungen den aktuellen Erfordernissen angepasst werden. Klar ist auch, dass die EVG weiter im kritischen Dialog mit der Geschäftsführung bleiben und – falls notwendig – im Sinne der Beschäftigten intervenieren wird.

Entsprechend dieses Maßnahmen Kataloges bilanziert Simone Schäfer: „Gut, dass wir als EVG in Paris waren. Gut, dass dann von dort aus Druck kam. Gut, dass es nun klare personelle Verantwortlichkeiten gibt. Und gut, dass die EVG den Finger in die Wunde gelegt hat. Ohne gemeinsame EVG-Aktion müssten wir heute noch auf Bewegung warten.“