Flexibilisierung der Arbeitszeit macht Schule - EVG-Wahlmodell als Vorbild
Der innovative Tarifabschluss der EVG mit der DB AG macht Schule. In der aktuellen Tarifrunde der IG Metall empfiehlt der Vorstand als Forderung 6 Prozent mehr Geld und eine Wahloption zur Verkürzung der individuellen Arbeitszeit.
In der jüngsten Tarifauseinandersetzung mit der DB AG war erstmals das EVG-Wahlmodell vereinbart worden. Dieses Modell gibt den Mitgliedern die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob sie ab dem 1.1.2018 lieber weitere 2,6 Prozent mehr Geld, zusätzliche sechs Tage Urlaub oder eine Stunde Arbeitszeitverkürzung haben wollen. In mehr als zehn anderen Unternehmen haben wir das EVG-Wahlmodell inzwischen ebenfalls eingeführt. Und mit den Verhandlungen zum BranchenTV SPNV+ wollen wir das Modell in der ganzen Branche SPNV durchsetzen.
Auch in der Metall- und Elektroindustrie ist der Wunsch hat nach einer Wahloption bei den Mitgliedern offenbar groß. IG Metall-Chef Jörg Hofmann begründete die Forderung unter anderem mit den gestiegenen Flexibilitätserwartungen an die Beschäftigten und dem daraus folgenden Wunsch nach mehr Selbstbestimmung in der Arbeitszeit.
Im Organisationsbereich der EVG müssen die Arbeitgeber jetzt die Voraussetzungen für die Einführung des Wahlmodells zum 1. Januar 2018 schaffen. Und das heißt vor allem: Sie müssen mehr Personal einstellen. Denn nur so können die Kolleginnen und Kollegen, die die Option „zusätzlicher Erholungsurlaub“ gewählt haben, diese Urlaubstage auch in Anspruch nehmen. Die EVG und ihre Betriebsräte werden die laufende Personalplanungsrunde daher sehr kritisch begleiten.