Aufgenommen wurden die Verhandlungen zwischen der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) und der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen und Infrastrukturgesellschaften (CER) bereits Ende 2019. Sie mussten wegen der Corona-Pandemie aber vorrübergehend ausgesetzt werden. Jetzt wollen die Sozialpartner eine autonome Vereinbarung verhandeln, in der Mindeststandards definiert werden, die europaweit gültig sind.

„Wir brauchen jetzt die richtige Weichenstellung. Wir wollen in den Verhandlungen im Europäischen Jahr der Schiene 2021 ein 'Woman in Rail Agreement' zwischen den EU-Sozialpartnern CER und ETF erreichen,“ sagte der Präsident des sektoralen sozialen Dialogs der EU für die Eisenbahnen, Matthias Rohrmann, zu Beginn der Verhandlungen. Sein Vize Giorgio Tuti betonte: „Einfach gesagt: Ohne Frauen gibt es keine Zukunft für den Bahnsektor. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass Empfehlungen nicht ausreichen; wir brauchen verbindliche Maßnahmen in allen Bereichen, um den Bahnsektor fit für die Arbeit von Frauen zu machen.“

Es sollen konkrete Maßnahmen in acht Bereichen verhandelt werden :

• Allgemeine Maßnahmen zur Geschlechterpolitik
• Maßnahmen zur Einführung von Zielen für die Erhöhung des Frauenanteils
• Maßnahmen zur Gewinnung von Frauen für die Organisationen
• Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern
• Gleichstellung von Frauen bei Beförderung und Karriereentwicklung
• Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
• Gesundheit, Sicherheit und Arbeitsschutz
• Würde am Arbeitsplatz: Vorbeugung gegen sexuelle Belästigung

Die Verhandlungen werden am 25. Mai fortgesetzt. Eine Unterzeichnung wird für den Herbst dieses Jahres angestrebt.

Ausführliche Informationen (auf Englisch) gibt es bei der ETF.