Frauen Stuttgart: Ausstellung „Ich wusste, was ich tat”
„Ich wusste, was ich tat” ist eine Ausstellung des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945. Zu sehen ist sie aktuell im Willi-Bleicher-Haus (DGB-Gewerkschaftshaus in Stuttgart) vom 13.03.2025 bis zum 08.05.2025.
Die Ausstellung zeigt den Kampf gegen eine völkisch-nationalistische Rechte zur Zeit der Weimarer Republik und den frühen Widerstand gegen das NS-Regime bis Mitte der 1930er Jahre. Sie zeigt, wie sich Menschen damals den Braunen entgegenstellt haben, geht aber auch auf die Schwächen des Widerstands und die Niederlagen ein.
Mit der Vernissage wurde am 14.03.2025 die Ausstellung eröffnet: Der engagierte Stuttgarter Filmemacher und Journalist Hermann G. Abmayr sprach über den Widerstand der Eisenbahner in Stuttgart und Baden-Württemberg. Anschließend wurde sein Dokumentarfilm „Eisenbahner im Widerstand - 1933 bis 1939“ gezeigt.
Vorab blieb auch uns anwesenden EVG-Mitgliedern (Frauen und Betriebsgruppe DB InfraGo Fahrweg, für die EVG-Geschäftsstellenleitung Stg. Fabian Pangsy) noch Zeit zum gegenseitigen Austausch und welche Möglichkeiten des Sichtbarmachens von Gedenken / Erinnerns wir haben bzw. nutzen können. Konkret geht es um die Idee, z.B. am Bahnhof in Stuttgart-Bad Cannstatt eine Gedenktafel anbringen zu lassen für die wenigen Eisenbahner im NS-Widerstand, die z.T. auch für ihre Einstellungen, ihr Denken und Handeln ermordet wurden.
Ohne die Reichsbahn hätte die Wehrmacht den Zweiten Weltkrieg nicht führen können. Und ohne die Reichsbahn hätten nicht Millionen Menschen in die Konzentrationslager transportiert werden können. Die Spitze der damaligen Bahn und die meisten Beschäftigten haben willig mitgemacht. Doch einige hundert Eisenbahner leisteten Widerstand, auch in Baden-Württemberg. Ihre Namen sind bis heute größtenteils unbekannt, ihr Opfer, ihr Mut und ihre Verdienste unerwähnt.
Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehört auch noch ein Vortrag von Thomas Altmeyer, wissenschaftliche Leiter des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945, am 10.04.2025 um 18 Uhr. Er greift er darin Beispiele aus der Ausstellung auf und spannt den Bogen bis zur Gegenwart.
Hermann G. Abmayr wird am Abend des 8. Mai um 19 Uhr das von ihm herausgegebene und kommentierte neue Bleicher-Buch vorstellen: „Willi Bleicher: Texte eines Widerständigen“ und mit dieser Finissage die Ausstellung ausklingen lassen. Zum Abschluss wird der Dokumentarfilm „Wer nicht kämpft, hat schon verloren - Willi Bleicher: Widerstandskämpfer und Arbeiterführer“ gezeigt. Kommt gerne vorbei.