Frischer Wind und neue Ideen
Vor 25 Jahren, am 28. April 1990, wurde in Berlin die GDBA-Ost gegründet - die zweite autonome und basisdemokratische Gewerkschaftsgründung von Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern in der DDR. Viel Beifall erntete der Redner für seine Worte. „Unsere noch junge Demokratie kann nicht nur auf den politischen Raum beschränkt bleiben. Auch im Arbeitsleben müssen in der DDR demokratische Strukturen verwirklicht werden“, so Thomas Wiedemann. Und weiter: „Wir Eisenbahner brauchen in unseren Dienststellen einen echten demokratischen Neuanfang mit frischem Wind und dem Willen, neue Ideen umzusetzen.“
Vor 25 Jahren, am 28. April 1990, wurde in Berlin die GDBA-Ost gegründet - die zweite autonome und basisdemokratische Gewerkschaftsgründung von Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern in der DDR.
Viel Beifall erntete der Redner für seine Worte. „Unsere noch junge Demokratie kann nicht nur auf den politischen Raum beschränkt bleiben. Auch im Arbeitsleben müssen in der DDR demokratische Strukturen verwirklicht werden“, so Thomas Wiedemann. Und weiter: „Wir Eisenbahner brauchen in unseren Dienststellen einen echten demokratischen Neuanfang mit frischem Wind und dem Willen, neue Ideen umzusetzen.“ Er brachte damit die Meinung der Anwesenden auf den Punkt: Die IG TuN (Transport und Nachrichtenwesen) hatte abgewirtschaftet, ein Weiter-so kam nicht in Frage. Oder, wie es ein anderer Redner, Klaus-Dieter Hommel, formulierte: man wisse, „dass es eine wirkliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer in unserem Land durch den FDGB niemals gegeben hat.“
Etwas Neues also musste her. Rund 220 Eisenbahner waren am 28. April 1990 ins Rote Rathaus nach Berlin gekommen. „Demokratisch, von unten nach oben, ist die Gründung der Gewerkschaft Deutscher Bahnbeamten, Arbeiter und Angestellten in der DDR in den vergangenen Wochen vorangeschritten“, kommentierte die „Eisenbahner-Rundschau“, die Zeitung der GDBA (West). Die Anlehnung an die GDBA wurde bewusst gewählt. Die Teilnehmer der Gründungskonferenz fühlten sich dem Beamtenbund nahe und unterstützten dessen Aufbauarbeit in den gerade gegründeten neuen Ländern auf dem Gebiet der DDR. Gewählt wurde ein neunköpfiger Vorstand um Klaus-Dieter Hommel, der eine Menge Themen vor der Brust hatte. Der bereits absehbare Umbau der Deutschen Reichsbahn zu einem markt-wirtschaftlichen Unternehmen musste im Sinne der Beschäftigten gestaltet werden. Auch galt es, die Verkehrspolitik gesamtdeutsch auszurichten und dabei die Rolle der Schiene zu sichern und auszubauen. Daneben ging es natürlich auch um den weiteren Aufbau der gewerkschaftlichen Organisation und die Verzahnung mit der GDBA-West. Im Oktober 1990, kurz nach der staatlichen deutschen Einheit, wurde die Vereinigung beider Gewerkschaften vollzogen.
„Die Gründung der GDBA in der DDR war nicht nur ein bewegendes Ereignis, sondern auch ein wichtiges Signal für die Schaffung einer wirklichen gewerkschaftlichen Vertretung der Beschäftigten bei der Deutschen Reichsbahn“, sagt Klaus-Dieter Hommel heute. „Überall wurden Ortsgruppen gegründet und die neue gewerkschaftliche Arbeit organisiert. Die Unterstützung vieler Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der Bundesbahn war dabei willkommen. Die dadurch entstandene Zusammenarbeit machte den Zusammenschluss mit der GDBA (West) im gleichen Jahr sehr viel leichter. Schon 1990 war vielen Kolleginnen und Kollegen im Osten nicht klar, warum es in einem Unternehmen mehrere Gewerkschaften geben muss. Es hat bis 2010 gedauert, diesen Zustand zumindest für zwei Gewerkschaften zu beenden. Die Entwicklung der EVG zeigt heute die Richtigkeit dieses Weges.“