FZI: DB sieht Werke im Aufwind - Wir fordern: Wir müssen den Markt bestimmen!
„Jedem Werk seine Zukunft!“ So die klare Aussage von Berthold Huber, dem Vorstand Personenverkehr der DB AG auf der Betriebsrätekonferenz der DB Fahrzeuginstandhaltung. Damit bekräftigte er seine vor einem Jahr gegebene Zusage, dass alle Werke der schweren Instandhaltung erhalten bleiben.
„Die Eisenbahn ist DAS Transportmittel der Zukunft“, stellt Huber klar. „Arbeit ist genügend da“, prognostiziert er die anstehenden Potenziale für die DB AG. Nutzen aktuell 145 Millionen Fahrgäste pro Jahr die Eisenbahn, wird für 2030 mit 200 Millionen gerechnet. „Der Schienenverkehrsmarkt wird massiv wachsen“, ist sich Huber sicher.
„Mehr Dialog“ bot Martin Seiler, Personalvorstand DB AG, auf der Konferenz an. Dies halte er für zwingend, weil sich Demografie und Digitalisierung in gleichem Tempo flächendeckend vermehrten. Weil davon auch die DB AG massiv betroffen ist, werden in diesem Jahr letztlich 20.000 Kolleginnen und Kollegen neu eingestellt werden; genauso viele, wie für 2019 vorgesehen. „Wir wollen wachsen!“, so Seiler. Man wolle jederzeit auf die schnellen Veränderungen reagieren können.
In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich EVG-Vize Klaus-Dieter Hommel, der GBR-Vorsitzende Jens Schwarz sowie Bertold Huber und Uwe Fresenborg für die Geschäftsführung der DB Fahrzeuginstandhaltung den Interessenvertretern. In ihren vielen Fragen und Forderungen zur Werkelandschaft wurde eines sehr deutlich: Die Beschäftigten fordern mehr Sicherheit für die Zukunft ihrer Arbeitsplätze.
EVG-Vize Klaus-Dieter Hommel bilanzierte einen Themenstillstand. „Seit Jahren beschäftigen uns hier die gleichen Anliegen“. Dies lasse ihn daran zweifeln, ob alle Themen der Vergangenheit abgearbeitet sind. Das aktuelle Vorgehen der Konzernführung bezeichnete Hommel insgesamt als hilf- und planlos.
„Die Standorte brauchen eine klare Perspektive“, stellte auch der GBR-Vorsitzende Jens Schwarz, klar. Das funktioniere nicht mit Verlagerungen und Teilschließungen. Die Interessenvertreter/innen fordern deshalb seit der letzten Betriebsrätekonferenz von der Geschäftsführung eine Zukunftsstrategie für die DB Fahrzeuginstandhaltung. Daran wird seit einem Jahr gearbeitet.
Die DB AG habe alle Möglichkeiten für einen führenden Mobilitätskonzern mit nachhaltigen und sicheren Arbeitsplätzen für die Beschäftigten. „Wir müssen nicht nur auf dem Markt bestehen. Wir müssen ihn bestimmen!“, forderte Hommel. Aber dafür müsse das Unternehmen funktionieren.