Geschäftsführung nach Gutsherrenart? Nicht mit uns!

Im Dezember 2024 hat die Start GmbH das Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DiSa) übernommen. Zahlreiche Beschäftigte von Abellio Mitteldeutschland sind zum neuen Unternehmen gewechselt - nach den Regelungen eines Betriebsübergangs (BÜ).

BG-Vorsitzender Rico Heinemann bei der Übergabe des Briefes an Martin Kröber, MdB

Was erleben sie aber sechs Wochen nach dem Start von Start?

  • Null Mitbestimmung: Der Betriebsrat kann Dienstpläne nicht einsehen oder mitbestimmen. 
  • Unmögliche Dienstpläne und Arbeitszeiten: 6 Tage arbeiten, ein freier Tag, dann wieder 5 Tage Arbeit. Dienste von über 11 Stunden sind keine Ausnahme. Ruhezeiten werden verkürzt und liegen deutlich unter den tariflichen Regelungen.
  • Chaotische Personalplanung. Es gibt nicht genug Triebfahrzeugführer. Die eine Einsatzstelle ist über-, die andere unterbesetzt. 

Also: Tarifverträge und Mitbestimmung werden missachtet. Das entspricht nicht den gesetzlichen Regelungen für einen BÜ. 

Besonders EVG-Mitglieder werden benachteiligt. Denn ohne nachvollziehbare Begründung wird nach Tarifeinheitsgesetz (TEG) nur der GDL-Tarifvertrag angewendet. EVG-Mitgliedern bleiben die besseren Regelungen aus den Tarifverträgen ihrer Gewerkschaft verwehrt.

Das ist eine Unternehmensführung nach Gutsherrenart!

Die EVG wehrt sich dagegen. Wir haben Abgeordnete der Landtage in Sachsen-Anhalt und Thüringen angeschrieben. Sie müssen sich kümmern: 

  • Mitbestimmung stärken: Der Betriebsrat muss vollen Zugriff auf die Dienstpläne erhalten und aktiv mitgestalten können.
  • Arbeitszeitregelungen überprüfen: Die Gesundheit der Beschäftigten muss geschützt werden.
  • Tarifpolitische Lösung für die EVG-Mitglieder: Alle Beschäftigten müssen von fairen Arbeitsbedingungen profitieren – unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen nach TEG.

Kunden und Besteller sind bisher mit den Leistungen der Start zufrieden. Aber das darf nicht durch krankmachende Arbeitsbedingungen erkauft werden!