Großer Bahnhof im DGB Haus in Magdeburg
Am Montag hatte der Landesverbandsvorstand Sachsen-Anhalt zum Treffen der Funktionäre der EVG des Landes geladen. Dieses jährliche Treffen ist traditionell und fand bereits zum sechsten Mal statt.
Ob für die Mitglieder des Landesverbandsvorstandes, die Landessenioren, Landesfrauen, Betriebsräte der in Sachsen-Anhalt niedergelassenen Betriebe oder für die Vorsitzenden der Betriebsgruppen – dieses Treffen dient als Austauschplattform für „Jedermann“.
Eine Besonderheit bot das Treffen in diesem Jahr dennoch. Neben den betrieblichen Sozialpartnern konnte der Vorsitzende des Landesverbandsvorstandes, Kollege Dieter Posner, den Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Thomas Webel, als Gast zum Landestreffen begrüßen.
Zum Auftakt wurde der Film „EVG Weichenstellung 2030“ gezeigt, dessen Inhalte das gesamte Landestreffen dominierten. Die möglichen Szenarien, und die sich daraus ableitenden Strategien zur Zukunft der EVG – das sind anstehende Herausforderungen, die nicht so nebenbei abgehandelt und gemeistert werden können.
Der Landesverkehrsminister ging auf die Szenarien, die im Film aufgezeigt wurden, sofort ein und stellte im Fazit fest, dass nur „Einigkeit stark macht“! Eine Erkenntnis, die wir als EVG nutzen sollten. Ob er allerdings dabei uns Eisenbahner mit den konkurrierenden Gewerkschaften meinte oder ob wir als Gewerkschafter „enger zusammenrücken“ sollten, wenn es um unsere Zukunft geht, das überließ er dem Interpretationsspielraum.
In seinen weiteren Ausführungen streifte er unter anderem die Themen
- Regionalisierungsmittel für die Länder - Sicherheit bis 2031
- Probleme bei Großwetterlagen, speziell - dass Reisende am Bahnhof und im Zug keine oder nur spärliche Informationen bekommen. Hier muss mit den Verantwortlichen gesprochen und nach gemeinsamen Lösungen gesucht werden
- Nachwuchssorgen – das nicht nur speziell bei der Eisenbahn, auch andere Branchen haben diese Probleme
- ... denn schließlich sind die Mitarbeiter das höchste Gut der Unternehmen
- die Planung und Realisierung von Infrastruktur dauert zu lange
- Personalübergänge beim Betreiberwechsel wird von Seiten der Politik als Hindernis für den Wettbewerb gesehen
- die Schülerverkehre werden durch Landesmittel und nicht mit Regionalisierungsmittel finanziert
In der anschließenden Diskussionsrunde mit den Teilnehmern des Landestreffens wurden die Fragen
- Sicherheit für Personal und Fahrgäste
- Schaffung eines echten Schutzes für langjährig beschäftigte Eisenbahnerinnen und Eisenbahner bei Betreiberwechsel
- und die Verbesserung des aktuellen Vergabegesetzes
diskutiert.
Im Fazit – wieder einmal ein gelungenes Landestreffen.
Die Diskussion um die Weichenstellung 2030 ist im Land Sachsen-Anhalt angekommen und eröffnet. Wir wollen diese in die Betriebe hineintragen, um dann auszuloten, welche Rolle wir als EVG im Jahr 2030 spielen werden.
Einig waren wir uns aber: Wenn die EVG als starke und schlagkräftige Interessenvertretung ihrer Mitglieder auch über das Jahr 2030 hinaus Bestand haben soll – müssen wir das jetzt anpacken!