Hitzewelle: EVG kritisiert Krisenmanagement der DB AG - "Unhaltbare Zustände"
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) übt scharfe Kritik am Krisenmanagement der Deutschen Bahn während der aktuellen Hitzewelle in Teilen Deutschlands. „Allen Prognosen und Vorbereitungen zum Trotz hat die DB die Lage nicht im Griff“, sagte der Stellvertretende Vorsitzende der EVG, Klaus-Dieter Hommel „Uns liegen drastische Berichte von Beschäftigten vor, die zum Teil unhaltbare Zustände in den Zügen aufzeigen.“
„Es ist fahrlässig, wenn die Beschäftigten bei nicht funktionierenden Klimaanlagen und drückender Hitze in den Wagen angehalten werden, die Züge zu fahren“, so Hommel weiter. Allein am Donnerstag sind nach Informationen der Gewerkschaft auf Grund der Hitzewelle 88 Züge komplett, 111 zum Teil ausgefallen. „Überfüllte Züge und eine schlechte Informationspolitik führen zu massiven Verärgerungen der Fahrgäste, die sich in Wut ausdrückt. Die Einzelheiten in den Berichten unserer Kolleginnen und Kollegen sind erschreckend.“
Die EVG fordert die Beschäftigten auf, selbst zu entscheiden, ob sie ihren Dienst im Sinne ihrer Kunden, aber auch ihrer eigenen Sicherheit, noch durchführen können. „Die Gesundheit und das Wohlergehen von Kunden und Beschäftigten muss der Maßstab sein.“ Die DB AG forderte der EVG-Vize auf, in solchen Fällen einen Notfallfahrplan einzusetzen, mehr außerordentliche Zwischenhalte einzulegen und die Kunden frühzeitig auf die Abendstunden oder die nächsten Tage zu verweisen.