In Gedenken an Lilo Herrmann zum 85. Todestag
Heute jährt sich zum 85. Mal der Todestag von Lilo Herrmann, der ersten Frau, die unter dem Nazi-Regime als Widerstandskämpferin zum Tode verurteilt und unter dem Fallbeil hingerichtet wurde. Zusammen mit Mitstreiter:innen hatte die Studentin der TH Stuttgart Informationen über die von den Nationalsozialisten geplante Aufrüstung gesammelt, die im Ausland veröffentlicht werden sollte.
In der Haft blieb sie auch unter Folter standhaft und gab keine Informationen preis. Bis zu ihrem Tod war die 28-jährige Mutter eines kleinen Jungen davon überzeugt, dass der Nationalsozialismus besiegt wird und danach eine bessere Welt entstehen könnte. Ein Jahr nach ihrer Ermordung in Berlin-Plötzensee durch das Urteil der Richter des „Volksgerichtshofs" griff Deutschland Polen an und der 2. Weltkrieg begann.
In stillem Gedenken erinnern wir EVG-Frauen Stuttgart an Liselotte („Lilo“) Hermann im Uni-Park vor der TH in Stuttgart, wo 1988 ein Gedenkstein für sie errichtet wurde. In Stuttgart gibt es auch einen Stolperstein an ihrem ehemaligen Wohnort in der Hölderlinstraße.
Am 20. Juni um 17 Uhr findet außerdem eine Kundgebung unter dem Motto „Erinnern heißt kämpfen" am Gedenkstein im Uni-Park in Stuttgart statt.
„Mein Herr, was wollen Sie von mir? Ich bin für Sie eine Tote, und Tote sprechen nicht mehr." Lilo Herrmann (zum Staatsanwalt bei einer Vernehmung vor dem "Volksgerichtshof" in Berlin) Quelle: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg