Informationstag der Fachgruppe Lokfahrdienst in Offenburg
Die Fachgruppe Lokfahrdienst hat am Montag in Offenburg einen Informationstag durchgeführt. Breiten Raum nahmen die Arbeitszeitbestimmungen ein. Was ist nach dem Gesetz erlaubt, wann muss eine Erholpause eingelegt werden und wie viele Sonn- und Feiertage müssen arbeitsfrei sein? Außerdem: Welche Normen gelten für die bei uns gültigen Tarifverträge?
Es gab einiges Staunen, was das Arbeitszeitgesetz noch zulässt, aber nach den Tarifverträgen strenger geregelt ist. Georg Huber, Sprecher der Fachgruppe für den Bereich der Geschäftsstelle Karlsruhe, hat dazu einen Fragebogen erarbeitet, der von den Lokführern mit großem Interesse bearbeitet wurde. Viele konnten damit ihr Wissen in der täglichen Arbeit vertiefen und haben sich Verständnis erarbeitet für die Einhaltung von Mindestnormen.
Ein weiteres Thema war die Diensteinteilung mit Jahres-, Monats- und Wochenplanung. Diese wird in den Betrieben Fernverkehr, Cargo und Regio recht unterschiedlich ausgelegt und gehandhabt. Nicht jeder sieht sich als Gewinner bei strikten Regelungen. Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich. Niemand anderes als die Betriebsräte vor Ort kennen die Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen besser. Aus den Betrieben haben die anwesenden Betriebsräte berichtet. Georg Huber hat die zum Winterfahrplanwechsel 2019 anstehende Inbetriebnahme des Netzes Breisgau Ost-West anschaulich erklärt. Anhand eines Schaubildes konnten so die vielen An- und Abkuppelvorgänge bei allen Zügen begreiflich gemacht werden.
Klaus Schnebelt, freigestellter Betriebsrat von DB Cargo und Vorsitzender des EVG-Ortsverbandes Offenburg, berichtet über den Cargoverkehr in unserem Raum. Viele Entscheidungen sind für uns Eisenbahner nicht mehr nachvollziehbar. Besonders Verkäufe von Gelände und Gebäuden an Fremde und Mitbewerber sind nicht mehr begreiflich. Sie schwächen uns als DB AG, erschweren unsere Arbeit noch zusätzlich, verteuern unsere Produktivität und ebnen der Konkurrenz den Weg für bessere Angebote. Uwe Müller, Betriebsrat beim Fernverkehr Karlsruhe, berichtet über den Zustand der ICE-Flotte. Besonders der ICE 1 ist inzwischen sehr reparaturanfällig geworden und fällt immer wieder aus. Neufahrzeuge haben teilweise erhebliche Qualitätsmängel und verursachen dadurch Zugausfälle und Verspätungen.
Viele weitere Informationen aus der Gewerkschaftsarbeit und Betriebsratstätigkeit wurden abgerufen und weitergegeben.
Einhellige Meinung war am Schluss, dass es wieder eine sehr informative Veranstaltung war, die unbedingt im nächsten Jahr wiederholt werden muss.