Infrastrukturinvestitionen: Politik muss endlich mutiger werden
Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, hat die Bundesregierung aufgefordert, endlich mutig die notwendigen Gelder für die Sanierung des Schienennetzes zur Verfügung zu stellen, die erforderlich sind, um den Verfall der Infrastruktur endlich zu stoppen.
„Die eine Milliarde jährlich mehr, von der augenblicklich die Rede ist, reicht bei weitem nicht aus“, kritisierte Kirchner. „Um das Netz in den nächsten Jahren wieder so in Ordnung zu bringen, dass es leistungsfähig ist und die Züge pünktlich fahren können, brauchen wir in den nächsten fünf Jahren jährlich mindestens 2,7 Milliarden mehr“, so der EVG-Vorsitzende.
Aufgrund fehlender Investitionen in den vergangenen Jahren sei die Substanz mittlerweile so schlecht, dass umfangreiche Erneuerungsmaßnahen notwendig seien. Das habe die EVG kürzlich in einem umfangreichen Positionspapier dargelegt.
„Es hilft auch nichts, vor diesen dringend notwendigen Investitionen zurückzuschrecken. Mit jedem Jahr, in dem weiter zu wenig investiert wird, wird das Schienennetz und damit die Leistungsfähigkeit noch schlechter, die Instandhaltung noch teurer und der Rückstau noch größer“, stellte Kirchner fest.
Wenn es die Bundesregierung mit der Klima- und Verkehrswende ernst meine, müssten die Gelder für die so genannte Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung jetzt so angepasst werden, um den Turnaround einzuleiten. „Da führt kein Weg daran vorbei“, so der EVG-Vorsitzende.