Inklusionstagung: „Fokus auf direkte Ansprache von Menschen mit Behinderungen setzen“
Die diesjährige Inklusionstagung der österreichischen Gewerkschaft vida und PRO-GE stand unter dem Motto „Krisen über #Krisen - und was ist mit uns? Bleiben Inklusion und Barrierefreiheit auf der Strecke?“
Die Konferenz zog eine breite Teilnehmerschaft an, darunter auch eine Delegation des Behindertenpolitischen Ausschusses der EVG. Neben dem Ausschusssprecher Uwe Lindholz nutzten auch Ronald Ditte, stellvertretender Ausschusssprecher, sowie der betreuende Gewerkschaftssekretär Marco Rafolt die Gelegenheit, sich zu vernetzen und auszutauschen.
In den Diskussionen wurde deutlich, dass Menschen mit Behinderungen zur Lösung des Fachkräftemangels beitragen können: „Die Unternehmen in unserem Organisationsgebiet müssen in der Rekrutierung den Fokus auch auf die direkte Ansprache von Menschen mit Behinderungen setzen. Besonders auch bei den Auszubildenden,“ so Uwe Lindholz.
Eine Barriere ist häufig die Sprache. „Behindert“ wird auch heute noch regelmäßig als Schimpfwort genutzt und die Ansprache von behinderten Menschen stellt oft eine Barriere dar, die abgebaut werden muss.
Die Kolleg:innen der vida berichteten, dass während der Pandemie die Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit auf der Strecke geblieben sind und nach der Pandemie nur langsam wieder die dringend notwendige Aufmerksamkeit erhält. Die Situation ist auch in Deutschland vergleichbar.
Während die Arbeitslosenzahlen insgesamt rückläufig sind, bleibt die Situation für Menschen mit Behinderungen nahezu unverändert. Aus Sicht der EVG ist dies eine inkonsistente Entwicklung, da es zahlreiche staatliche Fördermittel gibt, die einen Großteil der Kosten für Arbeitgeber abdecken und sie ermutigen sollten, Menschen mit Behinderungen einzustellen.