Instandhaltung FZI Cottbus: „Das kann kein anderes Werk leisten“
Das Instandhaltungswerk Cottbus gilt als wichtiger Teil der Strukturstärkung in der Lausitz. Davon wollte sich der DGB auf seiner alljährlichen Sommertour überzeugen. Die EVG war mit dabei.
Am Bahn-Traditionsstandort Cottbus bewegt sich richtig was. Die Teilfundamente des neuen Werkes für die schwere Instandhaltung lassen bereits die Struktur der neuen, überdimensionalen Halle erkennen. Ab 2024 werden hier ICE 4 gewartet und repariert. Bis zu 50 Revisionen pro Jahr sind dann möglich. Die neue, zweigleisige Halle entsteht unmittelbar neben den bestehenden Werkshallen. Der Bau des neuen Teils der FZI in Cottbus gilt als eines der großen Bauvorhaben innerhalb des Lausitzer Strukturwandels.
Wie Strukturwandel funktionieren kann, zeigen Politik, Land Brandenburg, Stadt Cottbus gemeinsam mit der DB AG vorbildlich. „Es ist enorm viel passiert hier“, zeigt sich Stefan Körzell vom Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand erfreut. Allein die Tatsache, dass die Allianz pro Schiene Cottbus zum „Bahnhof des Jahres 2021“ gekürt hat, sage schon viel.
Die DGB-Sommertour steht in diesem Jahr unter dem Motto „Strukturwandel, Energiekrise, Wandel der Arbeitswelt: Was bedeutet das für Beschäftigte? Wo liegen die aktuellen Herausforderungen?“ Das im Werk der FZI und auf der Erweiterungsbaustelle Großes passiert, davon haben sich die Gewerkschafter:innen überzeugen können. „Wir werden den Strukturwandel in der Lausitz intensiv begleiten“, versicherte Stefan Körzell.
Auch die EVG beobachtet die Fortschritte intensiv. Die DB AG plant in Cottbus mit bis zu 1.200 Arbeitsplätzen. Gute Löhne und Arbeitsbedingungen sind das A und O für einen sozialen und gerechten Wandel und somit für das modernste und umweltfreundlichste Bahninstandhaltungswerk Europas. Bereits jetzt werden im Werk „Bewerber:innen-Tage“ abgehalten. Dabei informieren sich auch gerade Beschäftigte aus dem (früheren) Tagebauen der Region nach ihren Möglichkeiten.
Lebte die Region einst überwiegend vom Braunkohletagebau, könnte dieser Teil Deutschlands bald mit klimafreundlichen Beschäftigungsbedingungen Vorreiter für andere Branchen und Regionen werden. In genau einem Jahr soll die neue Halle nach zwei Jahren Bauzeit stehen. Werksleiter Uwe Domke bringt es auf den Punkt: „Das, was hier bereits passiert und passieren wird, kann kein anderes Werk leisten".