Internationaler Aktionstag für Frauengesundheit: EVG fordert Umsetzung des Koalitionsvertrages
Seit 1987 macht jedes Jahr am 28. Mai der „Internationale Aktionstag für Frauengesundheit“ auf die Bedeutung der psychischen und physischen Gesundheit sowie auf das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam. Weltweit unterstützen zahlreiche Menschen- und Frauenrechtsorganisationen diesen Aktionstag.
Auch in Deutschland gilt es nach wie vor, die Weichen für eine bessere Frauengesundheit zu stellen. So werden z.B. Medikamente und Therapien in Deutschland immer noch hauptsächlich auf ihre Wirkung bei Männern in einer bestimmten Altersspanne getestet, was zu fehlenden Daten bei allen anderen Personengruppen führt (sogenannte „Gender/Age Data Gap“).
„Die Bundesregierung hat angekündigt, diese Datenlücke schließen zu wollen. Das muss nun auch angegangen werden, nicht umsonst hatten sowohl unsere Bundessenioren- als auch Bundesfrauenleitung hier vor den Bundestagswahlen Maßnahmen eingefordert“, so EVG-Vize Martin Burkert.
Auch Gewalt gegen Frauen ist ein ernstes Thema in Deutschland. So stieg 2020 (letztes Berichtsjahr), laut Bundeskriminalamt (BKA), die Gewalt durch aktuelle und ehemalige Partner:innen um 4,9 Prozent, wobei Frauen nach wie vor über 80 Prozent der Betroffenen ausmachen.
Für die Lockdowns in der Pandemie werden hohe Dunkelziffern befürchtet, die sich nicht in den Zahlen des BKA niederschlagen. Beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ war eine erhebliche Zunahme an Beratungskontakten zu verzeichnen, 2020 ganze 15 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Es muss endlich, wie angekündigt eine verlässliche Finanzierung der Frauenhäuser sichergestellt werden und die ILO Konvention Nr. 190, die unter anderem eine weltweit gültige Definition von sexualisierter Belästigung und Gewalt festlegt, ratifiziert werden“, so Nadja Houy, Vorsitzende der Bundesfrauenleitung.
Hintergrundinformation:
Der Internationale Aktionstag für Frauengesundheit findet zur Erinnerung an die 4. Internationale Konferenz zur Frauengesundheit statt, die 1987 in San José (Costa Rica) stattfand. Im Anschluss an diese Konferenz rief die „Bewegung für Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte“ diesen Aktionstag aus. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung setzt den Fokus dieses Jahr auf das Thema Osteoporose, da Frauen drei Mal so häufig wie Männer an dieser erkranken:
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