JAV-Wahlen 2024: „Wählen gehen kostet nichts!"

Im Oktober wählen die Nachwuchskräfte ihre Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV). Sie setzen sich gemeinsam mit den Betriebsräten und der EVG speziell für die Interessen der Azubis und Dual Studierenden ein. Wir haben mit zwei Kolleg:innen gesprochen, die sich zur Wahl stellen.

Jessica Pieler und Ali Mahmoud Abedalaziz Alazzeh

Jessica Pieler, DB Personalservice in Hannover, JAVi seit 2022, kandidiert zum zweiten Mal.

  • In meiner ersten Legislaturperiode habe ich Vorstellungsgespräche begleitet, JA-Veranstaltungen und Begrüßungsveranstaltungen gemacht. Wir prüfen die Einsatzpläne, tauschen uns auch mit anderen JAVen aus, machen Seminare, damit wir unserer Aufgabe auch gerecht werden können.
  • Themen bei uns sind aktuell vor allem die Entwicklungsbögen, mit denen die Azubis von den Fachvermittlern bewertet werden; da wollen wir, dass die Azubis jetzt auch die Möglichkeit haben, die Fachvermittler zu bewerten, so dass diese auch mal ein Feedback bekommen.  
  • Wir brauchen JAVen, weil viele Jugendliche sich lieber Gleichaltrigen anvertrauen als Älteren. Weil diese vielleicht die Ausbildung auch gerade gemacht haben, weil sie die Thematik einfach kennen. Wir arbeiten gut mit dem Betriebsrat zusammen, aber ich denke nicht, dass eine JAV ersetzt werden kann, sie hat schon den richtigen Stellenwert. 
  • Ich habe kandidiert, nachdem ich mich mit meiner JAV-Vorsitzenden unterhalten habe und das, was sie über ihre Arbeit erzählt hat, sehr interessant fand. Ich mag es generell, anderen zu helfen, ihnen zuzuhören, für sie zu sprechen. Die Arbeit in der JAV in den vergangenen zwei Jahren hat mir zu keinem Zeitpunkt keinen Spaß bereitet. Es ist ein Ehrenamt, darüber muss man sich im Klaren sein, man macht das neben der Arbeit. Und ich habe das keine einzige Minute bereut. Das hat mir die Bestätigung gegeben, nochmal zu kandidieren. 
  • Warum wählen? Ich finde, man sollte jede Wahl ernst nehmen. Es ist unsere Pflicht, unsere Stimme zu nutzen, um die Leute zu wählen, die uns vertreten. Wenn du dir nicht sicher bist, wen du wählen sollst: sprich mit anderen. Und: je höher die Wahlbeteiligung, desto besser ist das für uns. 

Ali Mahmoud Abedalaziz Alazzeh, in Ausbildung zum Lokführer bei DB Cargo, kandidiert zum ersten Mal

  • Ich kandidiere, weil ich von Kolleg:innen aus der bestehenden JAV angesprochen wurde, ob ich mir das vorstellen kann. Und ja, ich kann mir das gut vorstellen. Das ist für mich gewerkschaftliche Arbeit: Mit Menschen zusammenzuarbeiten und mich für sie einzusetzen, gerade wenn es Probleme gibt, das ist genau meine Sache. Arbeitszeit, Arbeitsschutz, das sind meine Themen. Ich interessiere mich dafür und möchte meine Kolleg:innen da gerne vertreten. 
  • Dass es JAVen gibt, finde ich persönlich sehr wichtig. Sie gehen auch auf die Azubis zu. Der Betriebsrat befasst sich auch mit den Themen der Nachwuchskräfte, aber es ist nochmal etwas anderes, wenn das Gleichaltrige tun, die mit den Themen und Problemen der Azubis und Dualis einfach vertraut sind. 
  • Bei der täglichen JAV-Arbeit geht es z.B. darum, dass man bei Vorstellungsgesprächen dabei ist und potenzielle neue Azubis und Nachwuchskräfte beraten kann. Was ist wichtig, was darf gefragt werden, was nicht? Dann will ich auch auf Veranstaltungen unterstützen und aufklären, über tarifliche Regelungen, über Rechte und Pflichten der jungen Arbeitnehmenden. 
  • Warum wählen? Wählen gehen kostet nichts! Aber im Ernst, es ist wichtig für die Leute, die sich für so ein Mandat interessieren, dass es auch Leute gibt, die sie wählen würden. Ohne Wähler gibt es niemanden, der für die JAV kandidiert! Wir wollen in der JAV die Rechte der jungen Arbeitnehmenden vertreten. Deshalb: Geht wählen!