Gibt es bald keine Züge mehr nach Friedrichroda, Lobenstein oder Kranichfeld, dazu Ausdünnungen auf vielen weiteren Strecken? Während man in Paris ab Sonntag erneut verzweifelt Wege aus der drohenden Klimakrise sucht? Jedenfalls muss aus Sicht der EVG genau dieser Wahnsinn befürchtet werden.

Sollten die derzeitigen Pläne des Bundes zur künftigen Verteilung der Regionalisierungsmittel umgesetzt werden, droht im Schatten der neuen schicken ICE-Trasse der Todesstoß für zahlreiche noch verkehrende Nahverkehrszüge in unserem Freistaat. Der prozentuale Anteil Thüringens an den zur Verfügung stehenden - insgesamt nicht auskömmlichen - Mitteln des Bundes soll von fast vier perspektivisch auf unter drei Prozent sinken. Leistungsabbestellungen in großem Umfang wären die zu befürchtende Folge.

Dies würde Arbeitsplätze im gesamten Eisenbahnbereich gefährden und hätte völlig kontraproduktive Folgen für die gesamte Gesellschaft. Ein integriertes Nahverkehrsangebot als Alternative zum motorisierten Individualverkehr können wir dann vergessen, zumindest im ländlichen Raum. Angesichts der aktuellen Nachrichten zur Klimaentwicklung käme dies der Situation gleich, einen Benzinkanister in ein bereits brennendes Gebäude zu werfen. Wir alle würden weiter und tiefer ins bereits überhitzte Treibhaus getrieben, mit unabsehbaren Folgen!

Die EVG Thüringen hat deshalb mit einem  die Bundestagsabgeordneten des Freistaates aufgefordert, sich für eine Änderung der Finanzierungspläne stark zu machen. Negativentwicklungen für den Bahnverkehr im Freistaat darf es nicht geben! Es muss verhindert werden, dass - gerade in den östlichen Bundesländern - Arbeitsplätze bei den Eisenbahnen vernichtet und für die Zukunft wichtige Strukturen zerstört werden, nur weil heute keine Bereitschaft besteht, sinnvolle und notwendige Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge ausreichend und umfassend gerecht zu finanzieren!