Kein Tabu-Thema!
Am 28. Mai sind der internationale Tag der Menstruationshygiene und der internationale Tag der Frauengesundheit. Diese Tage sollen sowohl auf das Thema Menstruation und allgemein Frauengesundheit aufmerksam machen.
Für Frauen sind beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährlicher, da sich das Wissen und die Aufklärung der Symptome an der Forschung an Männern orientiert. Die Ankündigung im Koalitionsvertrag, dass die Gender Data Gaps (Geschlechter-Datenlücken) geschlossen werden sollen, bewerten wir positiv, fordern aber nun auch die Umsetzung von Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen.
Zusätzlich zu den wichtigen Forderungen bezüglich der Frauengesundheit wird durch diesen Tag das Tabuthema Menstruation in den Fokus genommen. Dabei soll die Scham, die dieses Thema bei manchen hervorruft, aber auch die Folgen der Periode aufgegriffen werden. Mehr als jede dritte Frau hat hierbei Schmerzen und starke Blutungen, die den Alltag einschränken. Nicht zuletzt bedeutet es für viele Frauen durch den Einkauf von beispielsweise Binden, Tampons, Schmerzmitteln, Medikamenten und anderem auch eine finanzielle Mehrbelastung. Immerhin wurde in Deutschland 2020 der Steuersatz auf Menstruationsartikel gesenkt, vorher galten sie als Luxusprodukt und wurden mit 19 % besteuert.
Nadja Houy, Vorsitzende der Bundesfrauenleitung, dazu: „Für uns ist das Thema nicht nur einen Tag, sondern 365 Tage im Jahr präsent. Nicht umsonst wurde beim letzten Gewerkschaftstag ein Antrag beschlossen, der kostenlose Menstruationsartikel im Organisationsgebiet und den EVG-Räumlichkeiten fordert."