Kunst mit und von Frauen: EVG-Frauen Stuttgart in der Staatsgalerie

Zum Jahresauftakt der EVG-Frauen Stuttgart ging es in die Staatsgalerie Stuttgart zu einer Sonderführung nach Feierabend durch die Ausstellung „This is tomorrow“... aber wie so oft bei uns, gab es eine spontane Planänderung vor Ort.

Wir machten nach der offiziellen Museumsschließung dank unserer in Kunsthistorik sehr versierten Führung auch noch ein paar Schlenker durch die Dauerausstellung. Es ging hin zu Impressionist:innen und deren Lebensalltag am Ende des 19. Jahrhunderts und wir erfuhren die tragische Hintergrundgeschichte einer Künstlerin, die Modigliani Modell stand und selbst Künstlerin war. 

Waren Frauen im letzten Jahrtausend vom guten Willen ihrer Familie oder von Mentoren abhängig, um selbst Kunst erschaffen und auch veröffentlichen zu dürfen, so ist das heute zum Glück anders. Heute geht es eher darum, Fördermittel zu bekommen oder gute Plätze zum Ausstellen in Galerien oder Museen. 

Vorbei am Kubismus, an sehr beeindruckenden Zeichnungen von Käthe Kollwitz, die meistens die schlechten Lebensbedingungen der Arbeiterklasse und Bauern und die Folgen von Krieg und Armut anprangerte, gelangten wir vorbei an Collagen über Pop Art zu einer Installation, die mit AI/KI eine neue Kunstform erschafft. Auch Video(-installationen) hatten jeweils ihre eigene bzw. die Geschichte der Künstler:innen zu erzählen. Ein Thema z.B. war der Schönheitswahn und der damit verbundene psychische Druck in unserer heutigen Zeit aus Sicht einer weiblichen Künstlerin. 

Und wie immer die Diskussion „Was ist Kunst?“

Ist es nur die Idee oder auch die (handwerkliche) Umsetzung oder ist manches nur eine kindliche Bastel- oder Mal-Arbeit? Zumindest, wenn Kunst uns anregt, darüber zu diskutieren, ist ein Ziel von Kunst erreicht ... nachdenken, diskutieren, interpretieren und vielleicht Anregungen für sich selbst mit heimzunehmen. 

Museen und Galerien beschäftigen sich aktuell auch intensiv mit der Frage, was soll zukünftig gesammelt werden? Frauen und deren Kunst wurden im letzten Jahrhundert, wie in vielen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, eher „stiefmütterlich“ behandelt. Das wird hoffentlich zukünftig anders werden, denn die Welt aus der Sicht von Frauen sieht meist ganz anders aus, was sich in den Werken auch oft widerspiegelt.

Nicht nur politisch und gewerkschaftspolitisch ging es beim anschließenden Treffen im Brauhaus in Stuttgart zu, aber wie immer sind wir kein „normaler“ Stammtisch, sondern einfach mehr von allem.

Blockt euch schon den nächsten Termin am 11.02.2025! 

Geplant ist ein Kino-Abend. Den Film, den Treffpunkt und die Startzeit geben wir wieder gesondert per Einladung bekannt. 

Wir freuen uns auf euch!

Außerdem wird noch zu aktuellen Themen berichtet, wie die anstehenden Tarifverhandlungen 2025 und die europäische gewerkschaftliche Frauen-Arbeit sowie die Arbeit von uns Frauen im Landesverband der EVG-Frauen. Zumal auch die Bundestagswahl im Februar ansteht. Geht bitte alle wählen und überlegt gut, wer unsere Arbeitnehmer:innen-Interessen und Frauenrechte am besten vertritt und trefft eine kluge Entscheidung.