Lokführer - Belastungen nehmen zu
Immer weiter zunehmende Belastungen durch Digitalisierung und zunehmende zugbegleiterlosen Betrieb: Das war das Top-Thema der Jahresklausur der Lokführervertreter aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Im österreichischen Bad Goisern diskutierten die Kollegen auch über den Ausschreibungswettbewerb. Der damit verbundene steigende Druck wird einzig und alleine auf den Rücken der Arbeitnehmer/-innen ausgetragen, so die Gewerkschafter.
Dass dazu parallel die Ausbildungs- und Praxiszeiten in den letzten Jahren gekürzt wurden, ist in Bezug auf die Sicherheit ein zusätzlich beunruhigender Faktor. In jedem Lehrberuf betragen die Praxiszeiten zwischen zwei und drei Jahren – bei den Lokführer/-innen dagegen teilweise nur noch einige Wochen.
Doch nicht nur dieses Thema macht die Kollegen/-innen betroffen: Als dramatisch stufen die Gewerkschafter auch das Fehlen von elektronischen Arbeitszeitaufzeichnungen ein. Und das in Zeiten, in denen sich die Unternehmen schon Gedanken über autonomes Fahren machen. Dafür haben wir kein Verständnis, so Herbert Mahlberg (EVG) und Gerhard Tauchner (vida).
Nicht umsonst haben diese Umstände auch den Verein Mobifair auf den Plan gerufen, berichtete Geschäftsführer Helmut Diener. Zudem gibt es eklatante Sicherheitsmängel im Bereich der Übernahme von Fahrzeugen sowie bei der Kontrolle der Führerscheine.
Nach der Meinung der Lokführervertreter könnte all das mit relativ einfachen Mitteln beseitigt werden, wenn nur der Wille der verantwortlichen Politiker/-innen zum Handeln vorhanden wäre. Die deutschsprachigen Lokführer und ihre Gewerkschaften unterstützen daher die Kampagne „FairTransport“ der ETF. Mit ihr kämpfen wir für faire Bezahlung und gute Beschäftigungsbedingungen in der gesamten Verkehrs- und Transportbranche.