LV Frauen: Fachexkursion nach Dresden
Der Landesverband Frauen hat in Kooperation mit ARBEIT UND LEBEN Sachsen und der Friedrich-Ebert-Stiftung, interessierte weibliche Mitglieder der EVG aus Sachsen im Oktober zu einer dreitägigen Fachexkursion nach Dresden eingeladen.
Diese Fachexkursion wurde von den Teilnehmerinnen aus dem Jahr 2015 angeregt, damals hatte der LV-Frauen Sachsen zum zweiten Mal zu einer Bildungsreise nach Berlin geladen. 22 Kolleginnen sind dieser Einladung gefolgt.
Zunächst erläuterte der Verantwortliche des Hauses Brücke/Most-Stiftung, Herrn Kley, die Aufgaben der Stiftung und wie die Aktivitäten im Hause laufen. Anschließend fand die Begrüßung durch die Organisatoren Christoph Wielepp von der Friedrich-Ebert-Stiftung des Landesbüro Sachsen und Ulrike Stansch von ARBEIT UND LEBEN sowie Volker Linke von der EVG statt. Nach dem Kennenlernen ging es auch schon schnell in die offene Diskussion. Das Thema Mobilität und Solidarität kennen keine Grenzen, gab allen aus den verschiedensten Blickwinkeln Diskussionsstoff. Gibt es überhaupt Grenzen?
Über die Konzepte innerhalb der EVG gab uns Tilmann Goch von der EVG Zentrale einen Überblick über die Vielfalt. Leider kam dieser Beitrag wegen Zeitgründen aus der Sicht der Teilnehmerinnen zu kurz.
Anschließend hatte Dr. Heidi Becherer vom DGB Bezirk Sachsen einen Vortrag zum Thema „ Frauen-Familie-Beruf - von Gleichberechtigung praktisch weit entfernt?“ gehalten. Dieses Thema war so spannend, dass die Teilnehmerinnen auch hier mit der Referentin ins Gespräch kamen. So wurde die Teilzeitfalle aus der Sicht der EVG angesprochen und diskutiert.
Der zweite Tag hatte es in sich. Wir besuchten nach der gemeinsamen Straßenbahnfahrt die geplante Führung in der Semperoper. Die Führung, welche sich leider nur auf einen Teil bezog, war für alle sehr lebhaft und spannend durchgeführt, so dass keiner bemerkte wie die Zeit verrann.
Denn es stand ein Gespräch mit dem Intendanten der Semperoper, W. Rohte, der Chefdramaturgin Anna Melcher, der Leiterin der Kommunikations- und Marketingabteilung, Susanne Springer sowie einem Vertreter der Zivilgesellschaft der Stadt Dresden, Eric Hattke (Vorsitzender Atticus e.V.) auf dem Programm.
Der Intendant gab Einblicke in die tägliche Mailpost. In der Semperoper ist die Vielfalt der Integration an vielen Stellen zu merken. Die Verantwortlichen gestalten jeden Tag Integration, Mobilität und Solidarität mit den jeweiligen Aufführungen. Im Gespräch wurde herausgestellt, dass sich die Verantwortlichen der Stadt und ihre Bürger zukünftig mutiger für den Erhalt der Demokratie und der Vielfalt einsetzen müssen.
Nach dem Mittagessen in der Kantine der Semperoper, inmitten von vielen Darstellern/innen, ging es dann direkt zum sächsischen Landtag.
Hier trafen sich die EVG-Frauen mit der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping und der stellv. Vorsitzenden des sächsischen Landesfrauenrates und MdL Frau Dagmar Neukirch.
Die Staatsministerin Petra Köpping hat extra einen Termin in Leipzig unterbrochen, um in die Gesprächsrunde mit uns in Dresden zu treten. Nach den sehr persönlichen Einblicken in die Arbeiten ging es auch gleich über zu den spannenden Themen wie die Integrationspolitik, der Gesetzesentwurf zur Gleichstellung, die Teilzeitproblematik bei der DB, die unterbezahlten Lehrer/innen, die Situation der Kitas sowie im Wohnbedarf und vieles andere mehr.
Sehr schnell entfachte sich eine respektvolle Diskussion. Doch leider musste uns die Staatsministerin Köpping nach einer reichlichen Stunde wieder verlassen um nach Leipzig zurück zu fahren. Wir waren trotzdem sehr begeistert, dass so ein informatives Gespräch entstanden ist.
Am späten Nachmittag haben wir dann die Besichtigung des sächsischen Landtages durch den Besucherdienst durchführen können. Nach den Erläuterungen über die Architektur und die Arbeitsräume dieses Hauses, was für alle sehr informativ war, ging es in den nichtöffentlichen Teil des Landtages zum Sitzungssaal. Der Besucherdienst informierte uns über die Innenarchitektur des Saales, warum dieser Rund ist und welche Partei wie viele Sitze hat. Nach anderthalb Stunden war auch der zweite Tag fast vorbei.
Zum Auftakt des dritten Tages gab es einen Film des DGB Landesfrauenausschusses Sachsen. Die Idee für diesen Film entstand während eines EVG - Workshops in Trebsen, weil während der Vorstellungsrunde die Frauen über die vielen unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen mit ihren Auswirkungen auf Beruf und Familie erzählten. Einige Mitwirkende waren auch dieses Mal mit zur Bildungsreise gekommen.
Mit dem Kulturmittler Mohammad Dehghan, der bereits seit 6 Jahren mit seiner Frau in Deutschland lebt, gingen die Frauen in offene Gespräche. Herr Dehghan vermittelte allen anwesenden Frauen, wie er den Flüchtlingen zur Integration beiseite steht. Wir erfuhren was er sich vorstellt unter Integration und brachte viele zum Nachdenken und mitdiskutieren.
Zum Schluss wurde eine gemeinsame Auswertung mit den mitgereisten Kolleginnen der Fachexkursion durchgeführt. Einige waren schon Mal bei einer gemeinsamen Bildungsfahrt dabei, es gab aber wieder einige Kolleginnen, für die es das erste Mal gewesen ist. Sie fanden die Gespräche gut und interessant.
Ein ganz besonderer Dank geht natürlich an das Team der Brücke/Most-Stiftung, Frau U. Stansch von ARBEIT UND LEBEN Sachsen und Herrn Chr. Weilepp von der Friedrich-Ebert-Stiftung des Landesbüro Sachsen.
In der Gruppe befanden sich Kolleginnen von DB Netz, DB Services, DB Sicherheit, DB Vertrieb, DB Fernverkehr, DB Fahrzeuginstandsetzung, DB Cargo, DB Regio, EVG-Mitarbeiterinnen, Mitarbeiterin von EVA Bildung & Beratung GmbH. Es gab einen Querschnitt über alle Berufsgruppen.