Mehr Geld für 6,6 Millionen Menschen: Der Mindestlohn steigt
Zum 1. Oktober steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde. Am Mittwoch machte der DGB in einer bundesweiten Pendleraktion darauf aufmerksam. Von der Erhöhung profitieren laut Hans-Böckler-Stiftung 6,6 Millionen Menschen. Darunter auch Kolleginnen und Kollegen bei der Deutschen Bahn. Für sie hat die EVG erst unlängst durchgesetzt, dass der Arbeitgeber den gesetzlichen Mindestlohn ohne Abstriche und Verrechnungen bezahlt.
Der Anstieg des Mindestlohns bedeutet für viele Menschen „einen Lichtblick in diesen schwierigen Zeiten“, sagt DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. „Die Erhöhung auf 12 Euro pro Stunde ist ein Erfolg der Gewerkschaftsbewegung und der vielen Millionen Menschen im Land, die jahrelang für die Erhöhung der Lohnuntergrenze gestritten haben.“
Er prognostizierte, dass sich der höhere Mindestlohn auch positiv auf die Konjunktur auswirken werde. Die Hans-Böckler-Stiftung rechnet mit einem Kaufkraftgewinn von insgesamt 4,8 Milliarden Euro.
Auch Beschäftigte der DB AG kommen in den Genuss des erhöhten Mindestlohns. Und zwar auch diejenigen, die im EVG-Wahlmodell 12 Tage mehr Urlaub gewählt haben. Dafür hat die EVG in zähen Verhandlungen gesorgt. Hier wollte der Arbeitgeber Abstriche machen. Verhindert haben wir auch, dass der Mindestlohn mit anderen Entgeltbestandteilen wie dem Weihnachtsgeld wieder verrechnet wird. Die jährlichen Zuwendungen, die Energiepauschale und andere geregelte Entgeltbestandteile werden also in voller Höhe gezahlt. In der kommenden Tarifrunde wollen wir den Mindestlohn fest in die Tabellen einarbeiten.