Mitbestimmungskonferenz eröffnet: Leitplanken für die Mitbestimmung von morgen
In diesen Tagen ist Köln die Metropole der Mitbestimmung: Rund 1000 Interessenvertreterinnen und –vertreter aus unserem Organisationsgebiet sind in der Domstadt zur Mitbestimmungskonferenz der EVA-Akademie, der Bildungsgesellschaft der EVG zusammengekommen. Bis Mittwoch diskutieren Betriebs- und Personalrät/innen, Jugend- und Auszubildenden-vertreter/innen und Schwerbehindertenvertrauenspersonen über die zukünftigen Herausforderungen an die Mitbestimmung.
„Wir wollen Erfahrungen austauschen und mit Vertretern der Politik diskutieren, wie es mit der Mitbestimmung weitergeht“, so der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel zum Auftakt. „Im Koalitionsvertrag sind ganze 19 Zeilen der Mitbestimmung gewidmet, da ist noch Luft nach oben.“
Als eine der wesentlichen Herausforderungen benannte Hommel die Digitalisierung. „Sie verändert nicht nur die Arbeit in den Betrieben, sondern auch die Mitbestimmung.“ So werde sich der Betriebsbegriff verändern. „Es wird künftig nicht mehr so einfach sein, zuzuordnen, was ein Betrieb ist, wer dazu gehört, wer wobei mitbestimmt.“ Weitere Themen seien die Gestaltung der Beschäftigungsbedingungen, hier gebe es Versäumnisse der Arbeitgeber, „wenn es darum geht, Beschäftigte vor Überlastung zu schützen. Wir wollen Planbarkeit, verlässliche Dienstpläne, eine soziale Planung von Arbeitszeit und mehr Wertschätzung für die Beschäftigten.“
Die Mitbestimmungskonferenz der EVG ist die größte ihrer Art in Deutschland. Sie gibt zugleich das Startsignal in die heiße Phase des Betriebsratswahlkampfs. „Betriebsräte engagieren sich dafür, dass Gesetze und Tarifverträge umgesetzt werden, und sie kämpfen – oft ehrenamtlich - für die Interessen der Beschäftigten. Ich hoffe, dass möglichst viele Kolleginnen und Kollegen in den Wahlen von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen“, heißt es im Grußwort des DGB-Vorsitzenden Rainer Hoffmann. Die Mitbestimmung sei „ein Instrument der innerbetrieblichen Demokratie, das nicht hoch genug geschätzt werden kann.“