Mobifairness-Preis 2022 für Anke Rehlinger
Er ist nach 2021 zum zweiten Mal verliehen worden: der mobifairness-Preis, mit dem mobifair und die EVG besondere Leistungen für fairen Wettbewerb auf Straße und Schiene auszeichnen. Preisträgerin in diesem Jahr ist die saarländische Wirtschafts- und Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) für das „Tariftreue und Fairer-Lohn-Gesetz (STFLG)“.
Das STFLG gibt u.a. vor, dass Beschäftigte zu den gleichen Arbeitsbedingungen übernommen werden müssen, wenn Nahverkehrsleistungen im Zuge einer Ausschreibung an einen anderen Betreiber vergeben werden und sie zu diesem wechseln. Damit hat das Saarland bundesweite mit die beste Regelung zur Absicherung der Beschäftigten im SPNV und ÖPNV. Auch beinhaltet da Gesetz, dass bei der Auftragsvergabe künftig auch soziale, ökologische und innovative Kriterien berücksichtigt werden sollen. Alle Betreiber von Schienen- und Buslinien müssen einen repräsentativen Tarifvertrag anwenden. Damit werden zentrale Forderungen der EVG erfüllt.
Übergeben wurde der Preis von EVG-Vize Martin Burkert und mobifair-Vorstand Dirk Schlömer im Rahmen einer kleinen Zeremonie in Saarbrücken. Wegen des Krieges in der Ukraine hatten wir uns kurzfristig dazu entschlossen, auf eine größere Feier zu verzichten. Leider musste kurzfristig auch Anke Rehlinger selbst wegen Krankheit absagen. Für sie nahm Staatssekretär Jürgen Barke den Preis entgegen.
Mit dem STFLG „setzt das Saarland positive Maßstäbe in Sachen faire Wettbewerb im Nahverkehr“, so Martin Burkert. Von der Preisverleihung sollte „eine Botschaft ausgehen: eine starke Botschaft für den Wert der Arbeit, faire Beschäftigungsbedingungen und für eine starke Tarifbindung!“
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft gratuliert der neuen Preisträgerin Anke Rehlinger und wünscht ihr zugleich schnelle Genesung und gute Besserung. Die anderen Bundesländer fordern wir auf, sich am Saarland ein Beispiel zu nehmen. Guter ÖPNV und SPNV ist nur möglich mit engagierten Beschäftigten. Und diese bekommt man nicht umsonst – sondern nur, indem man ihnen ein gutes und abgesichertes Arbeitsumfeld bietet. Dafür müssen die Unternehmen, aber auch die Besteller von Nahverkehrsleistungen sorgen!