Nachruf: „Nie Mitläufer, immer Motor“
Als „schwarzer Hubert“ pflegte er sich jedem vorzustellen, der ihn nicht kannte. Und man lernte ihn schnell kennen: kollegial und streitbar, Christdemokrat, engagiert und ungeheuer kenntnisreich - und immer auf der Seite der Beschäftigten. Am Mittwoch ist unser Freund und Kollege Hubert Heil in Fulda verstorben; er wurde 87 Jahre alt.
Hubert Heil, er war so vieles: Eisenbahner, Interessenvertreter, Kommunalpolitiker, zeitweise Mitglied des hessischen Landtages. Vor allem aber: ein Urgestein in unserer Gewerkschaft. Kaum zählbar sind die offiziellen und ehrenamtlichen Engagements des geborenen Künzellers: Betriebs- und Personalrat, Mitglied des Aufsichtsrates der DB AG, Mitglied im Hauptvorstand/Bundesvorstand und in der Bundesseniorenleitung unserer Gewerkschaft. Hinzu kommen Engagements in der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) und im Landeswohlfahrtsverband Hessen, als Beigeordneter in seinem Heimatort Künzell und in der von ihm gegründeten Initiative „Pate und Partner“, die sich darum kümmerte, benachteiligten Jugendlichen zu einer Ausbildung zu verhelfen. Für all seine Engagements wurde er u.a. mit der Hessischen Verdienstmedaille und mit der Hans-Böckler-Medaille des DGB ausgezeichnet.
In unserer Gewerkschaft war er eine der engagiertesten Stimmen der christdemokratischen Gewerkschafter/innen und brachte sich unter anderem im „Pakt der Generationen“ ein. Noch mit weit über 80 Jahren war er nahezu täglich in der OV Fulda präsent, schrieb Briefe an politische Entscheidungsträger, mischte sich mit Stellungnahmen und Interviews in politische Prozesse ein.
Als Verkehrsexperte war er ein gefragter Interviewpartner der hessischen Medien. Innerhalb der CDU war er ein leidenschaftlicher und entschiedener Streiter gegen alle Bestrebungen, Netz und Betrieb zu trennen. Sein Einsatz für den Schienenverkehr und für die Beschäftigten der Bahnen brachte ihm viel Achtung weit über die Grenzen seiner Partei hinweg ein: Mit seinem sozialdemokratischen Namensvetter Hubertus Heil verband ihn im Laufe der Jahre nahezu eine Freundschaft.
Hubert Heil „hat so viel bewegt und hat sich so umfassend engagiert, dass man sich fragt, wie das alles in ein Leben passt.“ So würdigte ihn der Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller zum 80. Geburtstag. Und der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner fasste sein Wirken treffend so zusammen: „Du warst nie Mitläufer, immer Motor.“
„Eine gute Zeit“, so pflegte sich Hubert zu verabschieden. Jetzt verabschieden wir uns, schweren Herzens. Für immer. In Trauer, in Demut, in Dankbarkeit.