Nächster Warnstreik bei der vlexx
Der erste 24-Stunden-Warnstreik ist beim Arbeitgeber kaum verdaut, geht es bereits in die nächste Runde. Die EVG hat ihre bei der vlexx beschäftigten Mitglieder zum zweiten Mal in dieser Woche zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen.
Der Arbeitskampf läuft seit Dienstag, 22 Uhr. Bestreikt werden alle drei Schichten in der Werkstatt. Hintergrund sind die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen. Der erste 24-stündige Warnstreik hatte Sonntagnacht begonnen. Dadurch hat sich die Einsatzfähigkeit der Zugflotte weiter verschlechtert; notwendige Fristen konnten nicht eingehalten sowie gestörte Fahrzeuge nicht instandgesetzt werden.
„Seit über einem Jahr versucht der Arbeitgeber nun schon uns hinzuhalten. Sein Ziel ist offensichtlich, die Tarifrunde auszusitzen. Das wird ihm aber nicht gelingen“, stellte der Leiter der EVG-Geschäftsstelle Mainz, Lars Kreer, klar. „Der Wille, sich für unsere Forderungen persönlich einzusetzen, ist bei den Kolleginnen und Kollegen enorm hoch“, so Kreer.
Kreer kritisierte, dass die Geschäftsleitung versuche, die Belegschaft zu spalten. „Wenn überhaupt werden Angebote nur für bestimmte Berufsgruppen vorgelegt, eine angemessene Lohnerhöhung für alle aber verweigert, obwohl die gesamte Belegschaft den Laden während der Pandemie am Laufen gehalten hat“, so Kreer. „Wertschätzung sieht anders aus“, stellte er fest.
Die EVG fordert unter anderem eine Verbesserung der Einkommen auf Branchenniveau, inklusive einer weiteren Vereinbarung zum EVG-Wahlmodell. Hierbei können die Beschäftigten selbst entscheiden, ob sie einen Teil der vereinbarten Lohnerhöhung in Form von mehr Geld, mehr Urlaub oder als Arbeitszeitverkürzung erhalten wollen.
Diese Forderungen hat die EVG bereits bei vielen anderen Unternehmen in der Branche durchgesetzt. „Es gibt keinen Grund, warum die Kolleginnen und Kollegen bei der vlexx von unseren guten Tarifverträgen nicht auch partizipieren sollten“, so Lars Kreer.