National Express: Klare Worte der Ministerpräsidentin Kraft
„Ein klarer Fall von Lohndumping.“ So charakterisierte die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die Geschäftspraktik von NationalExpress, zentrale Tätigkeiten in EVUs komplett an WerkvertragsnehmerInnen auszulagern.
Auf der DGB-Veranstaltung "Zwischenbilanz 2020" am 20. März nutzte der EVG-Gewerkschaftssekretär Sebastian Bitterwolf die Chance, von Hannelore Kraft (SPD) und Armin Laschet (CDU), der besagtes Geschäftsgebaren ebenfalls kritisierte, diese Stellungnahme zum Thema einzufordern.
Die Ministerpräsidentin und der Herausforderer stellten sich vor über 500 TeilnehmerInnen den Fragen von den Gewerkschaften in NRW. Vorab bilanzierten Wissenschaftler und der DGB-NRW-Vorsitzende Andreas Meyer-Lauber die Ergebnisse des DGB- Wirtschaftsprogramms NRW 2020. Man sei „auf einem guten Weg, auch wenn noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft sind“, so fasste Meyer-Lauber, zusammen. „Bei unserem wichtigsten Anliegen sind wir in den vergangenen beiden Jahren sehr gut vorangekommen: Es sind 250.000 neue, sozialversicherte Arbeitsplätze entstanden." Dennoch sei noch einiges zu tun.
So arbeitet jeder Fünfte im Niedriglohn-Sektor. Leiharbeit, Werkverträge und Lohndumping nehmen weiter zu, mehr private und öffentliche Investitionen seien dringend notwendig. Angesichts dieser Befunde erwarten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften von der nächsten Landesregierung, dass sie die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ins Zentrum ihrer Politik stelle.