Neue Anbieter auf der Schiene: Gerne. Aber fair müssen sie sein!
Mit Flixtrain hat sich ein neuer Fernverkehrsanbieter auf der Schiene angesagt. Die neue Schienen-Tochter des bisherigen Busverkehrsanbieters Flixbus will noch im März starten.
Die EVG begrüßt neue Angebote auf der Schiene. Aber: Neue Wettbewerber dürfen ihre Leistungen nur ohne Nachteile für die Beschäftigten kalkulieren!
Billigtickets im Gegenzug für Niedriglöhne und schlechte Sozialleistungen für Lokführer, Zugbegleiter und co? Der Wettbewerber peilt mit seinen grün lackierten Zügen nach und nach 28 Ziele auf Hauptstrecken bundesweit an. Dabei lockt er mit Dumpingtarifen, die ähnlich seiner Bussparte bei 9,99 Euro beginnen.
Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, fordert von Flixtrains, die geltenden Lohn- und Sozialstandards einzuhalten. „In jedem Unternehmen müssen faire Arbeitsbedingungen gelten, dazu gehört auch eine qualifizierte Ausbildung der Beschäftigten“. Kirchner bezieht sich dabei auf Beobachtungen von mobifair. Der Verein für fairen Wettbewerb in der Mobilitätswirtschaft hatte recherchiert, dass in den jetzt zu Flixtrains gehörenden Zügen Mitarbeiter nach einer Blitzausbildung sowie unternehmensfremdes Personal eingesetzt werden. „Wir betrachten das mit großer Sorge“, so Kirchner. Wenn das eine Folge des politisch gewollten Wettbewerbs sei, müsse dringend gegengesteuert werden, sagte der Gewerkschafts-Vorsitzende weiter.
Die EVG kämpft für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Service, Sicherheit und Qualität auf hohem Niveau haben ihren Preis. Unsere Gewerkschaft wird die neuen Entwicklungen in der Branche genau im Auge behalten.