Neujahrsempfang des EVG Landesverbandes Sachsen-Anhalt
Es ist inzwischen eine gute Tradition geworden, zum Jahresbeginn Rückblick auf das Vergangene und Vorschau auf das Anstehende zu halten.
So stand der diesjährige Neujahrsempfang des EVG Landesverbandes Sachsen-Anhalt unter dem Motto: „Die Zukunft hängt immer davon ab, was wir heute tun“. Das Zitat von Mahatma Gandhi sollte die geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft anregen, sich täglich darüber im Klaren zu sein, dass alle Entscheidungen, die heute getroffen - oder auch nicht getroffen - werden, Auswirkungen auf unsere Zukunft und auf die unserer Kinder und Enkel haben werden.
Eigentlich war der Neujahrsempfang für den 18. Januar geplant. Aber das Sturmtief Friederike hat die Organisatoren des Empfanges die Entscheidung treffen lassen, die Veranstaltung um 3 Wochen nach hinten zu verschieben. Wie wir heute wissen, war das eine gute Entscheidung! Denn vom Brocken, über das Mansfelder Land bis hin zur Börde und Altmark, hat der Sturm seine Spuren hinterlassen und ließ die Eisenbahn an dem Tag auch sprichwörtlich im Regen stehen!
Das Magdeburger DGB Haus, in dem der Neujahrsempfang des Landesverbandes stattfand, war trotz des verschobenen Termins gut besucht. Neben dem Staatssekretär des sachsen-anhaltinischen Verkehrsministerium, Herr Dr. Putz, waren Abgeordnete vieler im Landtag vertretenen Parteien der Einladung gefolgt. So konnte der Vorsitzende des Landesverbandes, Kollege Dieter Posner, neben den Politikern auch Vertreter aus der Verkehrswirtschaft, der NASA GmbH, der DB AG, des DGB, den Sozialpartnern und vor allem auch die Gewerkschafter begrüßen und die Themen ansprechen, die uns im Jahr 2017 besonders bewegten und in 2018 noch bewegen werden.
Tenor der Neujahrsansprache von Dieter Posner war, dass die Dinge, die wir heute anpacken und gestalten, die Zukunft für unsere Kinder und Enkel bestimmen werden. Er zeigte anhand von möglichen Szenarien auf, was passieren könnte, wenn die Politik und Wirtschaft nicht zeitnah „ihre Hausaufgaben“ zum Wohl der Bürger unseres Landes machen wird. Die EVG hat dies unter dem Slogan „Weichenstellung 2030“ gemacht – und alle Parteien, Unternehmen und Verbände sollten eine ähnliche Analyse machen, damit wir alle für die Zukunft gewappnet sind!
Der Leiter der Geschäftsstelle Magdeburg Kollege Jürgen Geidies, ging in seinen Ausführungen konkret auf verkehrspolitischen Themen ein und sparte auch nicht mit Kritik hinsichtlich der tatsächlichen Verkehrspolitik in Deutschland. Anhand von detailliert recherchierten Daten, sowohl bei den Investitionen ins Schienennetz als auch beispielsweise bei den Kosten von Strom und Umsatzsteuern zeigte Jürgen Geidies auf, welchen tatsächlichen Stellenwert die Bahnen in Deutschland haben. Er brachte es mit den Worten auf den Punkt: „Es ist fünf vor zwölf – die Politik muss endlich umdenken. Die Regionalisierungsmittel müssen ausschließlich dafür genutzt werden, wofür sie vorgesehen sind – nämlich für den SPNV!“
Der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Dr. Sebastian Putz, ließ es sich nicht nehmen, zu einigen Themen Stellung zu beziehen und versicherte den Anwesenden, mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft die wesentlichen Themen auch in Zukunft zu erörtern. Die Aussagen von Dr. Putz waren unter anderem: „Die Regionalisierungsmittel werden ab dem Jahr 2019 in voller Höhe in den SPNV fließen. Somit sollte eine Forderung der EVG umgesetzt sein“.
In diesem Zusammenhang stellte Dr. Sebastian Putz fest: „Ziel der Landesregierung ist es, dass alle Züge mit Zugbegleitern besetzt werden. Mit den neuen Verkehrsverträgen kommen wir dem Ziel ein Stück näher.“
Andreas Steppuhn, MdL aus der SPD-Fraktion im Landtag, ließ es sich nicht nehmen, auch zu den Gästen des Landesverbandes zu sprechen. Er ging in seinen Ausführungen auf den frisch verhandelten Koalitionsvertragsentwurf von CDU/CSU und SPD ein und verwies auf die im Koalitionsvertrag geplanten Investitionen für den Eisenbahnverkehr der Zukunft ein.
Der Vorsitzende des Landesverbandes beendete den offiziellen Teil des Neujahrsempfangs mit einem Zitat des deutsch-schweizerischen Schriftstellers und Schauspielers, Curt Goetz: „Man soll die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.“
In diesem Sinne sollten wir das Jahr 2018 und die Folgejahre angehen!